Lesung und Kino am Internationalen Frauentag in Münster

Datum/Zeit
Date(s) - 08.03.2022
Ganztägig

Veranstaltungsort
Cinema

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Münster (SMS). Eine Lesung und die Vorpremiere eines Films über eine Filmemacherin sind die Beiträge des Amtes für Gleichstellung zum Internationalen Frauentag am 8. März 2022. „Vatersland“ heißt der Film, der am Dienstag im „Cinema“ vorab zu sehen ist. Im Anschluss ist ein Gespräch mit der Regisseurin geplant.

„Durch die vielen verschiedenen Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag wird erneut deutlich, dass wir uns als Gesellschaft weiterhin für die Gleichstellung aller Geschlechter einsetzen müssen. Dies gilt insbesondere für das Recht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und von der Gesellschaft akzeptiert zu werden“, macht Oberbürgermeister Markus Lewe aufmerksam.

a) Online-Vortrag: „Lesbische (Un-)Sichtbarkeiten: Über Ausgrenzung und Verfolgungsräume“

„Lesbische (Un-)Sichtbarkeiten: Über Ausgrenzung und Verfolgungsräume“ lautet der Titel des Online-Vortrags mit Dr. Julia Paulus am kommenden Dienstag ab 18.30 Uhr. Gesprächspartner des Abends ist Stefan Querl vom Geschichtsort Villa ten Hompel.

In Lesung und Gespräch wird auf die lange Zeit ausgeblendete Geschichte der Verfolgung und des Unrechts an Lesben, nicht nur während der NS-Diktatur, zurückgeblickt. Ausgrenzung ist eine der Facetten von Exklusionsgeschichten, denen sich weibliche Menschen ausgesetzt sehen: auch Verachtung durch Missachtung, offensive Stigmatisierung oder Verfolgung sind Ausdruck von Diskriminierung an der Schnittstelle von Sexismus und Homophobie. Der Vortrag untersucht die Macht von Vorurteilen und fragt nach Möglichkeiten des Umdenkens.

Dr. Julia Paulus ist seit 1996 wissenschaftliche Referentin im Referat für Frauen- und Geschlechtergeschichte des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte. Ihre Forschungsgebiete sind die Geschlechtergeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik und Sozial- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Der Vortrag findet über den Twitch-Kanal des Stadtarchivs Münster statt. Die Installation eines Programms ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist über folgenden Link möglich: www.stadt-muenster.de/archiv/startseite. Die Teilnahme ist kostenfrei.

b) Film: „Vatersland“  Filmemacherin schaut auf ihre Jugend in den Nachkriegsjahren

Im Kino „Cinema“ an der Warendorfer Straße geht es in „Vatersland“ um eine Filmemacherin, die mit ihrem Film auf ihre Jugend in den Nachkriegsjahren zurückblickt. Im Muff der Zeit wird von einem Mädchen vor allem eines erwartet: „Hübsch in die Kamera lächeln und keinesfalls selbst Regie führen“, wie es in der Ankündigung heißt. Die Regisseurin Petra Seeger verarbeitet in ihrem ersten Spielfilm ihre eigene Vergangenheit als heranwachsendes Mädchen in einer von Männern dominierten Gesellschaft. Kunstvoll verwebt sie die Spielszenen mit nostalgischen Familienfotos und 16mm-Filmaufnahmen aus ihrem Privatarchiv.

Der Film beginnt um 19 Uhr. Im Anschluss folgt ein Gespräch über den Film mit der Regisseurin und dem Produzenten Herbert Schwering.