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Erfolgsgeschichte mit viel Wandel und wenig Krisen

Münster-Wolbeck. Es gab manche Phase in der 40-jährigen Geschichte des eingetragenen, gemeinnützigen Vereins Musikschule Wolbeck, in der nichts selbstverständlich war.

Orte der Musikschule Wolbeck

Wo ziehen die Schüler zum Unterricht? Heute ins Schulzentrum Wolbeck, Stern 6. Angefangen hat es aber in der Nikolai-Grundschule. Die wurde zu eng, man zog um in die Räume der Realschule im Schulzentrum. Das hatte keinen Bestand. Die Schule versuchte, in der Fürstin-von-Gallitzin-Schule unterzukommen – das verzögerte sich, schließlich ging es direkt in Stern 6. Bis heute.

Einmalig ein Notvorstand

Die Gehälter, angelehnt an einen bundesweiten Tarif, steigen, die Gebühren steigen – dann und wann sieht sich die Mitgliederversammlung damit konfrontiert. Aber die Kasse gilt als solide geführt, das Verhältnis von Kollegium und Vorstand als gut. Einmal war das anders: Anfang der 80er Jahre gibt es einen Notvorstand – Resultat eines Streits um eine entlassene Lehrerin, umstritten zwischen Eltern und dem größten Teil des Vorstands.

Eine Unterschriften-Aktion führt zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am 22. Dezember 1980, der Vorstand droht mit Rücktritt. So viele Mitglieder seien weder vorher noch später dagewesen, erinnert sich Christel „Tina“ Greschick. Ein Scheitern des Vereins war möglich. Ein Notvorstand musste her, dessen Köpfe Klaus Metelmann und Greschick die Mitglieder, im Februar 1981 in einer vierstündigen Sitzung zum neuen Vorstand wählen. Der alte Vorstand wird nur teilweise entlastet: Keine Bilanz, der Antrag auf Landesmittel versäumt: Der Verein sah sich mit Rückforderungen der Stadt und Kürzungen der Zuschüsse konfrontiert. Einen solchen Streit habe es nur einmal gegeben, so Greschick. Zum Hintergrund: Wartelisten waren lang, Musikpädagogen knapp – und die Alternative hieß, nach Münster in die Königstraße zu fahren. Und die Verbindung per Bus war deutlich dünner als heute.

Der Vorstand meistert die Existenzkrise. 1984, zum 10. Jubiläum, gibt es nach dem Konzert ein Gläschen Sekt. Vorsitzender ist Paul Jöns-Anders – nicht der einzige, der in Vorstand oder Kollegium über Jahrzehnte wirkt.

Nicht akut, aber auch nicht vom Tisch ist eine Fusion von Münsters Vereins-Musikschulen mit der städtischen Musikschule.

Über 400 Musikschüler, 25 Musiklehrer

Heute unterrichten 25 Lehrer über 400 Schüler, die Musikschule hat 389 Mitglieder. Schüler. 1974 waren es zwei Lehrer für 20 Schüler, 1982 schon 21 für 240. Die Lehrer kommen meist von der Musikhochschule, einige erarbeiteten sich privat den Weg zum Unterrichten.

Die erste Aufführung im PZ zieht 1978 über 200 Gäste an – die für die Klaviermusik in den Musiksaal wechseln. Vorsitzender des Vereins ist damals Dieter Horsch. 1982 gibt das Kollegium ein erstes Lehrer-Konzert im Rittersaal des Drostenhofes. Bis 2012 nutzt die Schule ihn gern und dutzendfach, vor allem für Schülerkonzerte. Früher hatten sie etwa in einem der Pavillons der Grundschule stattgefunden, dann im Pädagogischen Zentrum des Schulzentrums. Dem Drostenhof folgte der Gemeindesaal der Evangelischen Kirche. Dorthin wanderte auch der Flügel, den der Förderkreis Drostenhof angeschafft hatte. Zum festen Spektrum der Angebote gehört seit langem auch ein Tag der Offenen Tür, lange auch eine Darbietung auf dem Wolbecker Weihnachtsmarkt. Dazu trugen Ensembles bei, ob mit Flöten, Gitarren, Trommeln oder im Chor. Längst spielen viele Schüler von damals in Bands, man hört sie im Bahnhof Wolbeck oder in Münster. Und viele der Lehrer in weitem Umkreis.

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