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Erfolg mit großem Namen: Kinski zog 8000 ins Westpreußische Landesmuseum

Wolbeck. Über 8000 Besucher werden die mehrfach verlängerte Ausstellung mit Beat Pressers eindrucksvollen Fotos des in Zoppot (Sopot) geborenen Filmstars bis zum endgültigen Ende am 29. Januar 2012 im Westpreußischen Landesmuseum, Drostenhof Wolbeck, gesehen haben, schätzt Dr. Martin Steinkühler. Er ist Stellvertretender Museumsleiter und Kurator einer der bislang erfolgreichsten Schauen des Museums. Seine Zuschauererwartungen wurden „deutlich übertroffen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Museums im münsterischen Stadtteil Wolbeck.

Ausstellung des Fotografen Beat Presser

Durch die in den Medien viel beachtete Ausstellung gelang zudem etwas, das sich Dr. Lothar Hyss, Leiter des Westpreußischen Landesmuseums, und sein Team schon lange wünschen: Seit Ausstellungsbeginn am 8. April 2011 strömten ganz neue Besucherkreise ins Museum. Film- und Theaterinteressierte jeden Alters, die sonst noch nie den Weg in den Drostenhof gefunden hatten, bestaunten die Presser-Fotos und lauschten in großer Zahl den beiden Vorträgen des Schweizer Künstlers.
Damit, so Dr. Hyss, habe die Kinski-Präsentation die klassische Aufgabe einer Wechselausstellung erfüllt: neue Besucher anzulocken und Menschen, die das Museum schon kennen, neue Schauwerte zu bieten. „Eine Wechselausstellung soll Magnetwirkung haben“, so Dr. Hyss.

Der Erfolg der Kinski-Ausstellung ist ein schöner Auftakt für jenes Jahr, in dem das Museum vom Wolbecker Drostenhof in sein neues Domizil im ehemaligen Warendorfer Franziskanerkloster umzieht. Bei Kinski endet die Wolbecker Ausstellungsgeschichte des Museums aber keinesfalls. Bis zur Schließung der Räume im Drostenhof Ende August 2012 sind nämlich noch drei weitere Sonderausstellungen geplant.

Danzig 1945 – Unveröffentlichte Fotos aus dem zerstörten Danzig“ zeigt das Museum vom 12. Februar bis zum 15. April. In Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum der Stadt Danzig und dem Kulturreferat für Westpreußen werden dabei jüngst wiederentdeckte Aufnahmen des polnischen Fotografen Janusz Uklejewski zu sehen sein. Er dokumentierte die Zerstörungen in der Stadt und die „immense Leistung der polnischen Restauratoren“ (Dr. Hyss) beim Wiederaufbau. Der Museumsleiter sah die Ausstellung im Danziger Rathaus und holte sie sofort nach Wolbeck.

„Danziger Bürgerhäuser – Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert“ werden in der anschließenden Sonderausstellung vom 22. April bis zum 3. Juni vorgestellt. Sie wurde in Kooperation mit dem Uphagenhaus Danzig, dem Herder-Institut Marburg und dem Kulturreferat für Westpreußen konzipiert. Auf Fotos und Zeichnungen wird hier dokumentiert, wie das Bürgertum der Stadt einst wohnte.

„Westpreußen – fotografiert von Schülern des Gymnasiums Wolbeck“, heißt schließlich jene Wechselausstellung, mit der das Museum sich von Wolbeck verabschiedet. In Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Wolbeck und dem Kulturreferat für Westpreußen werden vom 8. Juni bis zum 26. August Fotografien zu sehen sein, die bei einer einwöchigen Reise der Foto-AG der Schule im Sommer 2011 entstanden.

Eine weitere Sonderausstellung zeigt das Westpreußische Landesmuseum alsbald ebenfalls – aber nicht mehr im Wolbecker Drostenhof: 2012/2013 ist die Schau „Unbekannte Schätze“ in Zoppot und Thorn (Toruń) zu sehen. Diese Schätze – Grafiken und Gemälde aus den Beständen des Museums – zeigen Stadtbilder vergangener Zeiten. Für das Westpreußische Landesmuseum hat diese Sonderausstellung auch einen ganz praktischen Vorteil: Während der Wochen des Neuanfangs in Warendorf hängen die Museumsschätze in wohl behüteten Räumen.

Und die Sonderausstellungen am neuen Standort? Dr. Hyss und Dr. Steinkühler wollen dort das mit Kinski erprobte Grundkonzept verfeinern und setzten weiter auf große Namen: Denkbar wäre in Warendorf zum Beispiel eine Museumsschau über den in Danzig geborenen Literaturnobelpreisträger Günter Grass.
Jan Schneider

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