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Energiepass enthält Verbrauch und Bedarf mit Einspartipps

Energiepass enthält Verbrauch und Bedarf mit Einspartipps
Münster/Steinfurt (23. November 2005). Egal ob Stadtverwaltung, Bibliothek oder Krankenhaus — ab nächstem Jahr muss in jedem öffentlichen Gebäude ein Energiepass aushängen. Beim Betreten des Gebäudes sieht jeder Besucher auf den ersten Blick, ob in diesem Gebäude Energie gespart, optimal genutzt oder gar verschwendet wird. Daher widmet sich das Symposium Heizungs- und Raumlufttechnik an der Fachhochschule Münster dem hochaktuellen Thema "Energiepass für Gebäude — aber wie?".

Zukünftig: Energiepass als öffentlich rechtlicher Nachweis für alle Gebäude vorgeschrieben

"Zukünftig ist der Energiepass als öffentlich rechtlicher Nachweis für alle Gebäude vorgeschrieben", unterstreicht Prof. Dr.-Ing. Barbara Kaimann. "Dabei ist allerdings ungeklärt, wer diese Bewertung vornehmen darf und welche Verfahren diesen zugrunde gelegt werden sollen", ergänzt Prof. Dr.-Ing. Bernd Boiting. Die beiden Hochschullehrer vom Fachbereich Energie — Gebäude — Umwelt organisieren das Symposium, um gemeinsam mit anderen Experten einen Überblick über bestehende und zukünftig geplante Normen und Bewertungsverfahren zu geben.

Bei Kühlschrank oder Waschmaschine längst Praxis: Nun auch für Immobilien 

Was bei Kühlschrank oder Waschmaschine längst Praxis ist, soll nun auch für alle Immobilien gelten. Dabei geben die Energieklassen von A bis F Auskunft über die Energieeffizienz einer Immobilie. Schon seit 2002 wird dies bei allen Neubauten vom privaten Eigenheim über öffentliche Einrichtungen bis hin zu Miethäusern angewendet.
Die europäische Richtlinie über die Gesamteffizienz von Gebäuden verpflichtet alle Mitgliedstaaten ab nächstem Jahr einen Energiepass für öffentliche Gebäude einzuführen. Dieser soll eine genaue Übersicht über die Heizkosten geben, die häufig den größten Teil der Betriebskosten ausmachen. Was nicht nur angesichts explosionsartig steigender Preise für Heizöl oder Erdgas dringend notwendig erscheint. Denn noch immer wird in Deutschland ein Drittel des gesamten Primärenergieverbrauchs für die Raumheizung und Warmwasserbereitung aufgewendet. Zudem erhält der Hausbesitzer oder Mieter einer Wohnung mit dem Energiepass, Tipps, wie viel Energie sich durch den Einbau eines neuen Brennwertkessels oder die bessere Isolierung des Hauses einsparen lässt.

Energiepass-Aussteller: Diskussion läuft

 

"Darüber, wer diesen Energiepass ausstellen darf, gibt es noch große Diskussionen", gibt Boiting zu Bedenken. Die DIN V 18599 könne die Basis für die Umsetzung des zukünftigen Energiepasses darstellen. "Diese geplante Norm umfasst mehr als 800 Seiten und ist so umfangreich und komplex, dass es allerhöchste Zeit wird, die Gebäudeausrüster und Planer über den aktuellen Stand zu informieren", so der Hochschullehrer. "Niemand würde auf die Idee kommen, die Statikberechnung seines Hauses ohne Ingenieur zu machen", führt seine Kollegin aus, "die Ausstellung eines Energiepasses hat einen ebenso bedeutenden Stellenwert und muss daher ebenfalls eine Ingenieurleistung sein."

Experten für technische Gebäudeausrüstung 

Die Absolventen des Fachbereichs seien Fachleute, die sich in der technischen Gebäudeausrüstung bestens auskennen und daher für diese Aufgabe optimal vorbereitet wären, unterstreicht Kaimann. Beim Symposium Heizungs- und Raumlufttechnik wird das Thema "Energiepass" umfassend beleuchtet. Fachleute aus dem Bereich der Gebäudeausrüstung erhalten grundlegende Informationen zum aktuellen Stand der Normentwürfe. Die Veranstaltung findet am 2. Dezember von 13 bis 18 Uhr im Audimax auf dem Steinfurter Campus der FH Münster an der Stegerwaldstraße 39 statt.

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