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Elternalarm in Münster: Mehr als 1000 Teilnehmer besuchen die münsterschen Hochschulen

Münster/Hochschule. Der Termin für den fünften „Elternalarm" 2010an Münsters Hochschulen hätte kaum besser gewählt sein können: Ein kulturelles Highlight jagte an diesem Wochenende das andere – allen voran das studentische Kulturfestival „Neue Wände", das in diesem Jahr Premiere feierte.

Und so war auch dieser Elternalarm wieder ein voller Erfolg. Über 1000 Eltern waren der Einladung gefolgt, ihren studierenden Kindern und damit der Stadt und ihren Hochschulen einen Besuch abzustatten. Auch die WWU Münster beteiligte sich mit verschiedenen Aktionen an dem Wochenende. Los ging es am Freitagabend, 29. Oktober 2010, mit der offiziellen Eröffnung im Hörsaal H1, zu der sich rund 500 Studierende und Eltern eingefunden hatten.

"Es zeichnet eine gute Idee aus, dass sie viele Nachahmer findet," meinte Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles während der Eröffnungsfeier. „Nach dem Elternalarm gibt es mittlerweile in anderen Hochschulstädten auch den Elternauflauf und den Elterneintopf. Ich warte nur noch auf den Elterneinlauf". Nelles lobte den Initiator des Elternalarms, Klaus Baumeister für diese Idee, die zunächst in der Universität nicht nur auf Begeisterung gestoßen sei. Dass die Studienzeit in Münster eine Zeit ist, in der zahlreiche Ehen begründet werden, erläuterte der Psychologe Prof. Dr. Uwe Kanning in einer humorvollen Kurzvorlesung. Interessant sei, so Kanning, dass überdurchschnittlich viele Eltern, die sich während des Studiums in Münster kennengelernt hätten, ihren eigenen Kindern später dazu raten ebenfalls in der Domstadt zu studieren. Das Eröffnungsprogramm bot noch mehr Highlights: Mitglieder des Debattierclubs führten eine parlamentarische Schaudebatte um die Frage, ob der Besuch von Kulturveranstaltungen zum Pflichtteil eines Studiums gehören sollte. Studenten der Musikhochschule und eine Streetdance-Combo unter Leitung von Anna-Lena Hanke sorgten für den musikalischen und sportlichen Rahmen.

Eintauchen in das Unileben konnten die Eltern am Samstag, 30. Oktober, in sieben Bereichen der Universität. Am "Medizinstudium kompakt" beteiligten sich vier "Semesterkohorten" mit je 40 Angehörigen, dazu kamen 15 Teilnehmer in einer Extra-Veranstaltung. Morgens um 9.30 Uhr wurden die Eltern immatrikuliert, es folgten eine Erstsemestereinführung sowie fachwissenschaftliche Vorlesungen und Kurse. Um 14 Uhr kam es dann zur „Zeugnisübergabe" durch den Studiendekan, gleich im Anschluss informierte der Sonderforschungsbereich „Von der Maus zum Menschen" im Visualisierungslabor der Medizin. „Ich fand die sehr geduldige Erklärung für die Nicht-Mediziner unter den Eltern sehr gut und verständlich", lobte die Medizinstudentin Jennifer Spieker.

Die Rechtswissenschaftliche Fakultät lud zu einer Ralley durchs Juridicum ein. Prof. Dr. Bodo Pieroth präsentierte unterhaltsame Fälle aus dem Öffentlichen Recht. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät wartete mit Planspielen und einer Infomesse auf. So stellten Prof. Dr. Thomas Langer und seine Mitarbeiter typische Forschungsverfahren im Finanzbereich vor. In der „Börse im Labor" testeten etwa 50 Eltern und Studierende ihr Sozialverhalten in Verhandlungen. Die Erziehungswissenschaft gaben einen Einblick in ihre Lehr- und Forschungswerkstatt und informierten über die Lehrerausbildung. Das Centrum für Rhetorik, Kommunikation und Theaterpraxis sowie das Schreib-Lese-Zentrum präsentierten das Germanistische Institut zusammen mit den anderen Philologien. Last but not least präsentierte die Universitäts- und Landesbibliothek ihre nach dem Um- und Erweiterungsbau verbesserten Möglichkeiten zur Recherche in Print- und zunehmend digitalen Medien. Auch hier zeigten sich die 50 Teilnehmer sehr angetan: Die Meinungen reichten von „angenehmer Arbeitsatmosphäre" über Lob für die technische Ausstattung an den Lese- und Computerarbeitsplätzen bis zu dem Entschluss, sich gleich in der kommenden Woche einen eigenen Bibliotheksausweis zu besorgen.

Insgesamt gab es viel Lob beim abschließenden Mensa-Brunch am Sonntagmorgen. Oberbürgermeister Markus Lewe und Uni-Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein dankten den Eltern und luden ein, den Studenten durchaus öfter auf die Bude zu rücken – auch wenn denen das vielleicht manchmal nicht so recht sei.

Links:

    * Elternalarm
      http://www.elternalarm.de/

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