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Eine Brücke schlagen zum Schauspiel: Workshop mit Kitty Hoff

Münster-Wolbeck. „In Genf erschoss sich der Vicomte Chanel …“ – wo es so dramatisch zugeht wie in diesem Chanson mit Text von Erich Kästner, da ist Inszenierung gefragt. Sprechen oder Singen allein reicht nicht.

Singen und Schauspielern von Chansons bei Angebot der Musikschule Wolbeck trainiert

Wie sich die Dramatik von „Die dämonische Frau“ in Szene setzen lässt, das war am Samstag Gegenstand des Workshops mit der renommierten professionellen Chanson-Sängerin Kitty Hoff, wohnhaft in Berlin, geboren in Münster. Schritt für Schritt erschließt man sich ein Werk, das praktizierte Hoff mit den vier Teilnehmerinnen. Erst spielt Pianist Frederik Timme die Begleitung, dazu gehen die fünf im Kreis. Dann nur der Text. „Damit man sich das Werk von allen Seiten erschließt“, so Hoff. Dann legt Eva Höppner los und man merkt: Da besitzt jemand Erfahrungen als Sängerin und Rezitatorin, ist mit Tucholsky und Kästner vertraut. Dann die erste Besprechung des Werk-Charakters: Ein divenhaftes Auftreten sei hier gefragt, sagt Hoff. Sabine Klemme aus Rheda-Wiedenbrück empfiehlt dazu eine Stola. Vor allen aber soll Höppner die drei Strophen je einzeln inszenieren, empfiehlt Hoff. Los geht die Erzählung der Diva – mit dem Rücken zum Publikum: die Diva ist sich selbst genug. Später erst wendet sie sich den Zuhörern zu. Und es gibt weitere Schauspiel-Elemente. Die Tipps passen, nun ist die Darbietung deutlich besser, sind sich nachher alle einig.

Publikumskontakt – im richtigen Moment

Bei Klemmes Probe geht es um den richtigen Moment, mit dem Publikum Kontakt aufzunehmen. Zu früh, wirft Hoff zunächst ein – erst einmal gehe es um einen Gedanken, da solle der Blick in die Ferne deuten – und dann erst zum Publikum. Gleich trifft Klemme den rechten Moment, geht auch auf die vier anderen zu. Sie nimmt zum ersten Mal an einem solchen Workshop teil und wolle eine Brücke schlagen zwischen Singen und Darbietung. Jekaterina Maier, sie übte „Seeräuberin Jenny“, kommt vom Tanz und liebt Hoffs Musik. Ihre CD „Rauschen“ habe sie rauf und runter gehört. Einig sind sich die Teilnehmerinnen, dass ihnen der Workshop weitergeholfen hat. Durch Erkrankungen waren einige verhindert, um so intensiver konnten die anderen probieren. Männer waren diesmal nicht dabei.

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