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Drama in Klängen: Chorkonzert mit der Capella Vocale Münster inszeniert religiöses Geschehen

Münster-Hiltrup. Viele Bravo-Rufe aus allen Richtungen, da ein „außerordentlich!”, reichlicher Applaus bis zur gern gewährten Zugabe, das war der Lohn der Musiker des Chorkonzerts in St. Clemens am Sonntagabend. Viel Abwechslung versprach das Programm den Hörern, die bei schäbigem Wetter in die Kirche gekommen waren, um teils stehend dem vorletzten Konzert der Hiltruper Orgel-Fest-Wochen zu folgen.

Ein Chor, zwei Chöre, a capella und mit Orgel, mit Solo-Sopranistin vorn oder von der Empore – das kündigte wiederum neue Klangerlebnisse an, verriet aber bei weitem nicht alles.Die Präzision, die der Chor in Heinrich Schütz’ „Der 100. Psalm“ auch in den lang gezogenen, eindringlichen Parts zeigte, werden viele erwartet haben.

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Weniger das Laut-Spektakel in Egil Hovlands „Saul!“, in dem das Programm, wie Pater Joachim Jenkner angemerkt hatte, der Lesung vom 25. Januar vorgriff. Eine Sprecherin hebt an, führt in die gewalttätigen Ereignisse, die vor Saulus' Bekehrungserlebnis Soldaten in den Häusern wüten lassen. Da setzt eine Stimme des Chors kakophonisch ein, lässt das Drama von Drohung und Mord vor dem inneren Auge lebendig werden, weitere Stimmen fallen ein, die Orgel führt an die Spitze. Da muss man den Atem anhalten.In Mendelssohn-Bartholdys „Hör mein Bitten“ erklingen Chor und Orgel im Dialog, dann setzt von der Empore der feine Sopran von Maria Tölle ein.

Auch die Männerstimmen sind bei Capella Vocale stark besetzt, ein Glück für jeden Chor. Sie zeigen ihre Kraft in Francis Poulencs  Messe G-Dur.

Moderne Komponisten eine Bereicherung

Neben dem Norweger Hovland erklingt mit Per-Gunnar Alldahl ein weiterer moderner, unbedingt bereichernder Autor. Mit teils sphärischen Klängen schaffen Organist Joachim Lepping und der Chor ein weiteres liturgisches Klanggemälde. Ein beeindruckender Chor mit wohlgewählten Werken ließ abschließend dem Organisten Raum zur Entfaltung in einer Improvisation über das Te Deum.

Orgel-Solo als Abschluss der Hiltruper Orgel-Fest-Wochen

Am kommenden Freitag (20 Uhr) erklingt die Orgel dann allein; Henk Plas spielt in St. Clemens Werke von César Franck und Louis Vierne.

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