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Die Menschen einbinden: Ehemalige Geschäftsführerin des Gallitzin-Hauses blickt auf vier Jahre

Münster-Angelmodde. „Wer macht denn jetzt das Veranstaltungsprogramm der Heimatfreunde Angelmodde?“: Diese Frage ist im November 2007 häufiger zu hören. Traditionell war es Sache des Geschäftsführers, doch Dr. Ute Ewering musste im Sommer ihr Amt aufgeben. Das Amt einer Geschäftsführerin, in der Satzung als Beisitzerin verankert, existiert, seit 1992 der Verein das Haus übernahm.

Der erste Geschäftsführer Heiner Bennewies, sah sich zunächst mit der Abwicklung des Baus konfrontiert, übernahm dann auch bis 1998 das Management der Veranstaltungen, erzählt Professor Kajo Plaßmann, der von 1997 bis 2006 dem Verein vorstand. Zweiter Geschäftsführer war Markus Lewe, ihm folgte Franz-Josef Ruwe. Ende 2003 übernahm Dr. Ute Ewering die Aufgabe. Eine „Geschäftsführerin“ im landläufigen Sinne sei sie gar nicht gewesen, meint Ewering. Die vielfältigen kleinen Aufgaben vom Organisieren des Putzdienstes über Öl für die Heizung und das Führen des Belegungs-Kalenders tragen Ada Mädel und Dr. Margit Laß. Dankbar erinnert sich Ewering an diese Arbeitsteilung: „Das hat gut geklappt.“

Sie kümmerte sich vor allem um das Programm und um die Werbetrommel:  Sie sorgte dafür, dass das Haus ein gut sichtbares Schild erhielt und so auch für Nicht-Eingeweihte zu finden war. Gern erinnert sie sich an die Wein-Abende zurück: Mit ihrem Mann bereitete sie für die geselligen Abende Spezialitäten zu. Das sei, auch „ganz ohne Kunst“, ein großer Erfolg gewesen; etliche Anfragen mussten abgelehnt werden. Am Herzen lag ihr auch die Engel-Ausstellung. Jüngere Musiker mit Klassik und Jazz und Kunststudenten holte sie ins alte Kötter-Haus, auch eine Arien-Sängerin.

Auf der künstlerischen Schiene erinnert sie sich an Stefanie Schröders Dia-Vorträge zu Romanbiographien von Künstlern, die Foto-Ausstellung zu Kristiansand, andere mit Malerei, Metall-Objekten oder Papier. Wie holt man Leute von Außen nach Angelmodde? Die Lage am Rand sei durchaus ein Standortnachteil. Man muss die Menschen einbinden, das ist ihre Überzeugung. Funktioniert habe das bei der Ausstellung: „Wie Künstler Angelmodde sehen“. Ein Aufruf über die Zeitung habe eine Flut von Anrufen mit Angeboten aus ganz Münster und darüber hinaus ausgelöst. Und diese Leute seien dann auch zur Ausstellung gekommen, um ihre Bilder zu sehen Auch an Verwandte und Freunde müsse man denken. „Anders geht es nicht“, Mundpropaganda sei sehr wichtig.

Der Verein sei froh über die Kunstsachverständige gewesen, erinnert sich Plaßmann. Ewering studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Münster und Osnabrück. „Sehr ideenreich“ sei Ewering gewesen, so Plassmann, und habe Talent und „ein Händchen dafür, wie man eine Ausstellung steuert“, damit es „ein stimmiges Bild“ ergebe. Inzwischen sei sie aber als Vorsitzende des Stadtheimatbundes – seit November 2006 – stark belastet: Ein Niederlande-Fest ist in Vorbereitung; 35 Mitgliedsvereine sind zu betreuen. Georg Volbers, Vorsitzender seit November 2006, würdigt die informativen und lockeren Vernissage-Einführungen Ewerings.

In Volbers Hand liegt das neue Veranstaltungsprogramm der Heimatfreunde Angelmodde e.V. Einen Nachfolger für die Geschäftsführung hat der Verein noch nicht. Das sei „ein Mangel“, sagte Plassmann. „Wenn wir eine passende Person finden, werden wir das Amt sicherlich wieder besetzen“.

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