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Die drei Bernhards gestalteten plattdeutschen Heimatabend mit Blut und Komik

Münster-Wolbeck. Zu Heiterem und Besinnlichem hatte der Vorsitzende des Heimatvereins Wolbeck, Josef Leifert, in das Pfarrheim geladen. Als Akteure habe er die „drei Bernhards“ gewinnen können: den, der das beste Plattdeutsch im Münsterland spricht, Bernhard Bussmann, den zweitbesten dieser Disziplin, Bernhard Roer, sowie den, der am besten Platt singt, nämlich Bernhard Karrengarn, der mit Gitarre und Schifferklavier „Möppkenbraod“ und „Hoppla die Ziege, hoppla der Bock“ anstimmte.

Pängel-Anton und Wasserpumpe in Wolbeck

Bernhard Roer blieb zunächst der blutigere Teil der Geschichten überlassen, der vom Schlachten. Aber wenn die Oma beim Schlachten des fettesten Schweins den Rosenkranz betet, können wenigstens die Zweibeiner lachen. Bei Bussmann endete ein Gänse-Schlachtversuch kurios: Weil die beiden Besitzerinnen kein Blut sehen können, bietet die andere dem schönen Federvieh Schlaftabletten, rupft die scheintote „Wihnachtsgans“ – die am nächsten Morgen nackicht um Futter nachsucht. Damit ist das Schlachten passé, der Gans wird ein wärmendes Kleid gestrickt.
Anderes spiegelt Wolbecker Geschichte, so die Liebe zum „Pängel-Anton“, der in Illa Andreaes Geschichte Liebhaber sogar zu Umwegen verleitet, auch dank des „vergnögliken Juckeln und Wackeln“. Auch die Wasserpumpe, heute beliebter Ausgangspunkt von allerhand Touren an der Kirche St. Nikolaus, fand Würdigung in Franz Wierlings „De Waterpump in't Duorp“. Aber was ginge mehr unter die Haut und an die Lachmuskeln als die „Gliekberechtigung“, die dank Bundestag eines Tages nach Wolbeck kam. Sehr zur anfänglichen Freude der Männer, wie Heinrich Füsers Geschichte erzählt. Auch ZiBoMo kam zu seinem Recht. Den Abschluss bildete Adventliches.

Plattdeutsch "überleben"

Das  Plattdeutsche könne man nicht nur „überleben“, wie Leifert versicherte, sondern durchaus gut verstehen, meinte Roer: Es sei „hochdeutsch mit Streifen“. Wie sich das anhört, kann man beim Heimatverein Wolbeck an jedem letzten Mittwoch im Monat erfahren, wenn es in der Gaststätte Sültemeyer um 20 Uhr heißt: „Wi kürt platt“.

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