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Deutscher Gärtner-Nachwuchs ist begehrt

Münster-Wolbeck. Gärtner sind begehrte Fachkräfte. Gleich gut 70 von ihnen konnten die Kreisverbände des Gartenbaus aus Coesfeld, Münster und Warendorf am Mittwochabend im Gartenbauzentrum Münster-Wolbeck der Landschaftskammer Nordrhein-Westfalen „freisprechen“. Sogar aus dem Ausland würden deutsche Gärtner nachgefragt, betonte Christian Drees in seiner Festrede. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner Ortsgruppe Münster und Vorstandsmitglied der Bundesgruppe.

Die Hürden lagen hoch: Von den gut achtzig Auszubildenden haben etwa zehn nicht bestanden. Die anderen hörten mit Freude den Freispruch des Kreisgärtnermeisters für den Kreisverband Warendorf, Christian Murrenhoff: „Ich nehme Sie auf in den gärtnerischen Berufsstand.“ Zum Verweilen sei diese Stufe allerdings nicht gedacht: „Investiert in qualifizierte Fort- und Weiterbildung“, rief Drees die Junggärtner auf.

Der Blick auf die Bevölkerungsentwicklung zeigt laut Drees, dass „Betriebe um die Auszubildenden buhlen“ werden. Der Berufsverband habe Maßnahmen ergriffen, um das häufig falsche Bild dieses Berufes zu korrigieren. Viel habe sich geändert, der Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ gelte so nicht mehr. „Die Lehrlinge bekommen anderes und mehr aufgetragen, ihre Meinung wird nicht sofort vom Tisch gewischt. Dennoch ist die Lehrzeit auch heute kein Zuckerschlecken, gerade im Gartenbau sind sowohl psychisch als auch physische Belastbarkeit gefragt.“

Säulen der Ausbildung der Freigesprochenen waren vor allem die Betriebe und das Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler Berufskolleg aus Münster sowie für einige Wochen das Gartenbauzentrum Wolbeck und die DEULA in Warendorf als Stätten der überbetrieblichen Ausbildung.

Die Gehilfenbriefe überreichten die Kreisgärtnermeister für Coesfeld, Markus Schmülling, und Warendorf, Christian Murrenhoff. Nicht dabei war Erich Welling, Kreisgärtnermeister für den Kreisverband Münster – er setzte sich zur gleichen Stunde in Münster bei der Präsentation Münsters für den europäischen Wettbewerb der „Entente Florale“ ein.

Besonders geehrt wurden die Besten der Abschlussprüfung: Karina Düppmann (Dülmen), Sandra Berheide (Beelen), Ulrike Hoyer (Münster), Rolf Meyer zu Hörste (Bad Rothenfelde), Sebastian Klein (Nordkirchen), Mareike Konert (Lüdinghausen), Martin Wesbuer (Münster), Wolf Wellmann (Münster), Carsten Rickfelder (Beckum) und Jan Schmidt (Aalen).

Ersten musikalischen Schwung brachte ein Saxophon-Quintett der Musikschule Wolbeck, geleitet von Thomas Koyer, mit „Sesame Street Time“ ein. Auf das schweißtreibende Feld der Arbeit entführte Kai Hardelt aus Dülmen die Gäste in seiner stark applaudierten, frei vorgetragenen Erinnerung „Mein erster Tag“. Weitere Erinnerungen an schönste und schwerste Tage fielen dem knappen Zeitplan zum Opfer: Die letzten Prüfungen waren knapp eine Stunde vor der Feier abgeschlossen. So waren einige Zeugnisse noch nicht unterschrieben und einige schafften es nicht rechtzeitig nach Wolbeck. Zur Begeisterung aller stimmte Johannes Peperhove, Abteilungsleiter Agrarwirtschaft des Berufskollegs, das „Gärtnerlied“ an, das einiges Selbstgedichtete der Schüler enthielt. Peperhove lud ein zu „Mühe und Fleiß“ und zum Menschlichen: „Auch ich habe einmal Mist gebaut und dann immer wieder.“

Drees und Murrenhoff warben für ein Engagement der Gärtner in der Arbeitsgemeinschaft der Junggärtner.

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