100 Jahre deutsch-türkische Beziehungen als Schul-Thema

100 Jahre deutsch-türkische Beziehungen als Schul-Thema
Ulrich Hillebrand (v.l.), Paul Leidinger mit Enkelin, Marianne Baumeister und Christian Schrand mit Vertretern münsterischer Gymnasien. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Zuletzt aktualisiert 17. Februar 2018 (zuerst 15. Februar 2018).

Münster. Was das Buch über 100 Jahre deutsch-türkische Beziehungen zu sagen hat, das soll auch in die Sekundarstufe II einfließen. Das wünscht sich Ulrich Hillebrand, mit Paul Leidinger Herausgeber des fast 600 Seiten starken Werks “Deutsch-Türkische Beziehungen im Jahrhundert zwischen Erstem Weltkrieg und Gegenwart“. „Es nimmt nicht Stellung zur Politik“, betonte Leidinger am Donnerstag im Geschichts-Fachraum des Hittorf-Gymnasiums, wo der Sprecher der Rektoren-Konferenz, Christian Schrand, Vertreter von fünf Gymnasien begrüßte. Alle 14 Gymnasien sollen ein Exemplar erhalten.
Das Werk zeige besonders das zivilgesellschaftliche Engagement, so Leidinger, jenseits von imperialistischen und kolonialistischen Einstellungen gegenüber dem osmanischen Reich, wie sie im I. Weltkrieg gängig waren. Das Thema der Beziehungen auf gesellschaftlicher Ebene setzt sich fort bis in Beiträge über islamischen Religionsunterricht, die Rolle der WWU, das Unterrichtsfach Türkisch an Gymnasien und Gesamtschulen. Zugleich ist das Kompendium die Festschrift der Deutsch-Türkischen Gesellschaft Münster von 1916.
Die Finanzierung der Bücher übernahm Marianne Baumeister, Filialleiterin der Sparkassen-Filiale an der Geiststraße – selbst ein „leidenschaftlicher Türkei-Fan“. Das Land sei ihr „ein bisschen Heimat“, „im Moment“ reise sie aber nicht dorthin. Schrand hofft, dass es einmal wieder zu Klassenfahrten in die Türkei kommt.