Debussy-Trio brilliert auch mit Fauré und Mendelssohn in St. Nikolaus

Münster-Wolbeck. Weit seltener als anderer Instrumente ist die Harfe zu hören; am Sonntag bot das Debussy-Trio dazu Gelegenheit.
Vor fünf Jahren war es in anderer Besetzung in der Kirche St. Nikolaus im kirchenmusikalischen Programms zu Gast.
Diesmal in gleicher instrumentaler Zusammensetzung mit Claudia Benkert aus Dresden an der Harfe, Annette Richter-Westermann, der Gründerin des Trios, Sopran, und Maria-Valentina Westermann an der Querflöte. Sie war eingesprungen für die erkrankte Querflötistin Cornelia Toaspern.
Bis in Impressionismus und Moderne reichte das Programm. Sopran und Harfe machten den Anfang mit zwei Liedern von Felix Mendelssohn Bartholdy aus dessen “Lieder ohne Worte”, einer Sammlung von lyrischen Klavierstücken: dem Liebeslied “Auf Flügeln des Gesanges” und “Suleika”. Zum ersten Satz, dem “Andante espressivo”, aus dem op. 62 der “Lieder ohne Worte” erklang dann die Querflöte zur Harfe.
Nicht nur eine berühmte Pianistin, sondern auch eine Komponistin von Rang war Clara Schumann war Fanny Mendelssohn, deren “Die Ersehnte” sich anschloss. Flöte und Harfe harmonierten auch in der “Berceuse” von Edgar Fauré.
Und dann Claude Debussy: von ihrem Namensgeber spielte das Debussy-Trio die “Romance” für eine leidende Seele und “Nun kommt der Frühling”, der Sohn des Aprils. Richter-Westermann verlieh auch den beiden so unterschiedlichen Liedern lebhaften, innigen Ausdruck. Debussy komponierte nach Gedichten von Paul Bourget.
Einem Harfen-Spezialisten unter den Komponisten wandte sich das Trio mit Bernard Andrès zu. Benkert hatte das “Des algues” des Franzosen ausgesucht. Den zweiten Satz eröffnet die Harfe solistisch mit viel Flageolett, zieht sich dann in ein Continuo zum sanft getragenen Klang der Querflöte zurück. Das machte Lust auf noch mehr Harfe.
Zuvor erklangen Lieder von Maurice Ravel. In den meditativen bis tänzerisch-ausgelassenen Themen waren auch orientalische Motive zu entdecken. Mit Eric Saties “Gymnopédies” erklang ein bekanntes, gern gehörtes Stück neuer Musik.
Dann gönnte das Trio dem Publikum die Harfe solo: Das Nachtlied von Carlos Salzedo aus Arcachon bezaubert mit Flageoletts und ergänzendem Klopfen auf den Holz-Corpus der Harfe, Dynamik, den Absturz ins Düstere und gehaucht Zartes meistert Benkert gleichermaßen.
Als Trio beschlossen die Drei das Konzert, mit einem Gebet von Gabriel Fauré, “in das Sie Ihre Wünsche und Sorgen hineinlegen können. Hier zeigte auch die Querflötistin, einzige nicht-professionelle Musikerin des Trios, ihr Können - das auch gefordert ist bei der harmonischen Parallelführung von Sopran und Flöte.
Richter-Westermann und Benkert sind professionelle Musikerinnen; Maria-Valentina Westermann musiziert neben ihrem Studium der Sozialwissenschaften. 2012 nahm sie am Bundeswettbewerb “Jugend musiziert” teil.
Mit 24 Zuhörern war das Konzert unverdient schlecht besucht. Diese 24 sparten nicht mit Beifall.