Das Plebiszit: Die Volksabstimmung in Ost- und Westpreußen Ausstellung im Westpreußischen Landesmu

Der Erste Weltkrieg wird als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts angesehen. Die nachfolgenden Friedensbeschlüsse veränderten die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen Europas derart radikal, dass die Folgen bis heute spürbar sind. In Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum Ostpreußen Ellingen Der wichtigste Vertrag der so genannten „Pariser Vorortverträge“, die den Ersten Weltkrieg völkerrechtlich beendeten, war der Versailler Vertrag, der aus 15 Teilen und 440 Artikeln besteht. Unter anderem wurden im Versailler Vertrag die Grenzen des Deutschen Reiches neu festgelegt. Deutschland musste zahlreiche Gebiete ab-treten. In einigen Regionen waren Volksabstimmungen über die weitere Zugehörig-keit des Gebietes vorgesehen, darunter in Ost- und Westpreußen.Infolge der Bestimmungen des Versailler Vertrages wurden unter anderem ein großer Teil Westpreußens, die Provinz Posen und Südost-Oberschlesien an Polen; Eupen-Malmedy an Belgien, Elsass-Lothringen an Frankreich, Nordschleswig an Dänemark sowie das Hultschiner Ländchen an die Tschechoslowakei abgetreten und das Memelland kam unter französische Verwaltung.
Die westpreußische Provinzhauptstadt Danzig wurde zur „Freien Stadt“ unter dem Schutz des Völkerbundes.
In den westpreußischen Kreisen Marienburg, Marienwerder, Rosenberg und Stuhm wurde am 11. Juli 1920 eine Volksabstimmung durchgeführt, bei der sich 92 Prozent der Bevölkerung für den Verbleib bei Deutschland aussprachen. Im zeitgleich durch-geführten Plebiszit im südlichen Ostpreußen waren es sogar 98 Prozent. Die vier o. g. westpreußischen Kreise bildeten gemeinsam mit den Kreisen Elbing-Stadt und Land nach der Teilung der Provinz Westpreußen seit dem 1. Juli 1922 den Regie-rungsbezirk Westpreußen in der Provinz Ostpreußen.
Die turbulente Zeit der Jahre 1919/20 wird in dieser Ausstellung in allen ihren vielfäl-tigen und wenig bekannten Facetten anhand von reichhaltig bebilderten Informati-onstafeln und Originalexponaten dargestellt.