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Corona: Infektionskurve zeigt in Münster steil nach oben

Münster (SMS). Die Infektionskurve für Münster zeigt steil nach oben: „Die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, war noch nie so hoch wie in diesen Tagen“, so Wolfgang Heuer, Leiter des münsterschen Corona-Krisenstabs. Deshalb fehlen stadtweit Mitarbeitende an ihren Arbeitsplätzen oder können Kinder und Jugendliche derzeit nicht am regulären Schulunterricht teilnehmen.

Da gleichzeitig zahlreiche bisherige Schutzmaßnahmen nicht mehr gelten, sind viele Menschen auch in Münster verunsichert. „Seit den Weihnachtstagen hat sich die Omikronvariante extrem ausgebreitet. Entgegen der ursprünglichen Fachprognosen ist die Welle seither nicht eingebrochen, sodass wir einen sehr hohen Sockel vor uns herschieben“, beklagt Heuer die Entwicklung. „Die Bevölkerung muss wissen, dass wir leider noch eine ganze Weile in der Pandemie bleiben werden.“

Trotz immer wieder neuer Erkenntnisse und auch unvorhergesehener Entwicklungen seien die bekannten Grundaussagen zu Covid-19 und dessen Bekämpfung allerdings unverändert richtig. So führe eine hohe Impfrate zu weniger schweren Erkrankungen. „Wir haben bisher kaum geboosterte Schwerstkranke registriert. Umgekehrt sind ungeimpfte Menschen deutlich höheren Risiken ausgesetzt“, so Heuer.  

Die extreme Infektionswelle verursacht wegen der deutlich gestiegenen Zahl an infizierten Patientinnen und Patienten, aber auch wegen der zahlreichen Infektions- und Quarantänefälle unter den Beschäftigten eine starke Belastung der Krankenhäuser und Praxen: Aktuell werden 90 Patienten und Patientinnen mit Covid-19 in den Krankenhäusern versorgt, eine im Jahresvergleich sehr hohe Zahl. Und auch die 811 Krankenhaus-Beschäftigten, die sich nun in Quarantäne befinden, bedeuten eine hohe Last für den laufenden Betrieb.

Ein Lichtblick: Nach bisherigen Erkenntnissen der Medizin sei die Verweildauer in Kliniken bei Personen, die mit der Omikron-Variante infiziert sind, mit drei bis fünf Tagen deutlich niedriger als bei der Delta-Variante mit sieben bis zehn Tagen, so Heuer. Und: „Die Gründe für das andauernd starke Infektionsgeschehen sind unterschiedlich. Eine sehr infektiöse Omikron-Untervariante BA2, weniger Schutzmaßnahmen und eine größere Sorglosigkeit sind vermutlich die Hauptursachen. Es heißt erneut: Durchhalten, eigenverantwortlich handeln und vor allem die besonders gefährdeten Personengruppen wie alte und immungeschwächte Menschen weiterhin wirksam schützen. Die Überschrift dafür lautet nach wie vor: Solidarität.“

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