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Circus- und Artistik-Centrum Hiltrup: Zelt aufgebaut

Münster-Hiltrup. Zwei Masten aus Metall ragen nackt in den Himmel hinter Roccos Soccer Arena; Stahlseile halten sie in Position, zwischen und um die Masten liegen Planen mit vielen Falten. Hier soll an diesem Samstag der Kern des „Circus- und Artistik-Centrums Hiltrup“ entstehen – am Mittwoch kommt der Technische Überwachungsverein zur Abnahme. Dahinter steckt der Kinder- und Jugendzirkus Alfredo.

Zentrum-Suche mit Problemen – Roccos Soccer Arena hilft

Auch hier im Kinder- und Jugendzirkus Alfredo läuft seit einem Jahr nichts mehr. Doro Brenda erinnert sich an Weihnachten 2020: Man sitzt zu Hause, schaut auf die Uhr und weiß: Jetzt wäre wie in so vielen Jahren Hochbetrieb – „jetzt beginnt der Einlass, gleich beginnt die Show – buhuhu.“ Wenn die Pandemie es erlaubt, sollen die Kinder und Jugendlichen wieder trainieren können – dabei soll das Zentrum helfen. Lange hatte der Zirkus eine Räumlichkeit gesucht und man war schon etwas „verzweifelt“, als Circus-Direktor Thomas Egbers mit Rocco Levo in Kontakt kam. In dessen Soccer Arena laufen weder Fußbälle noch Kindergeburtstage, aber Levo wollte helfen. Zumal seine Kinder des Öfteren im Circus waren. Man wurde sich einig für eine Testphase, bis zum 31. Oktober soll sie laufen. Levo ist zuversichtlich. Egbers: „Es hilft ja nichts, sich in einem Schneckenhaus zu verkriechen. Wir werden auf jeden Fall erst mal motiviert.“
Geld kam aus Rücklagen, Coronahilfen und einer Spende der Sparkasse. Egbers sparte mit einem gebrauchten Zelt, kaufte aber vieles neu, zum Beispiel die Stahlseile.

Zweimaster mit 11 Metern Höhe für das Zirkuszelt

Für Rat sorgt ein Circus-Profi, Henry Spindler. Der packt gerade an, zusammen mit Ehrenamtlichen, Trainern und Trainerinnen. „Wer jetzt nichts auf dem Zelt verloren hat, geht runter.“ Zwischen den Masten zieht ein Hebel eine Traverse hoch, an der das Mittelstück des Zeltdaches befestigt ist. Das geht nur Schritt für Schritt. Nicht nur, weil sich die Alfredos bei diesem ersten Aufbau alles in Ruhe vom Profi zeigen lassen. Denn dieses Zelt ist deutlich größer und hat zwei Masten. Die sind je 11 Metern hoch, dass Zeltdach erreicht eine Höhe von 8 Meter. Das sorgt für einen Durchmesser von 20 Metern.

„Dann wird geputzt; da kommen die Damen dann dazu“, sagt Sabine Ratajczak. Diese Arbeitsteilung stimmt nicht so ganz. Zum einen packt Ilka Koling mit an; zum anderen schwingen unter dem Dach Männer den Schrubber, dazu die neunjährige Sarah Ratajczak.

Wenn der erreichbare Teil der Unterseite des Zeltdaches geschrubbt ist, wird es weiter hochgehebelt, dann wieder geputzt – drinnen ist immer mehr Platz, mehr Licht dringt neben den Masten herein, und die zu putzende Fläche wird immer größer.

Artisten freuen sich auf Training und Vorführungen – irgendwann

Als das Dach die Zielhöhe erreicht, kann der Wind ungehindert durch die Arena fegen Gedankenstrich aber auf einem Haufen liegen noch Planen für die Seitenwände. Erst einmal müssen dafür Ständer mit der Zeltplane verbunden und aufgerichtet werden; 32 massive Anker zu je 15 Kilo erlauben es, sie über starke Bänder zu fixieren und stramm zu ziehen. Der Profi sorgt noch für die Ausrichtung der Stützen um die Manege. Der TÜV kann kommen. Dann ist irgendwann Zeit für Sägespäne und Aktion. Sie würden gern wieder etwas zeigen, die Leute vom Kinder- und Jugendzirkus Alfredo.

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