Christoph Sträßer berichtet von Menschenrechtslage beim Neujahrsempfang der AWO

Münster-Wolbeck. Der Menschenrechts-Beauftragte der Bundesregierung nahm  kein Blatt vor den Mund: „Es gibt kaum ein härteres Thema als die Anwendung der Menschenrechte.“ Ein Grund dafür sei, so Christoph Sträßer am Sonntag beim Neujahrsempfang der AWO Ortsvereins Wolbeck im Achatius-Haus, dass der Inhalt der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zunehmend in Frage gestellt werde – unlängst vom Außenminister der Russischen Förderation, Lawrow.

Diese Sicht der Menschenrechte werde als vom Westen aufgezwungen angesehen. Auch die Praxis der USA sei nicht hilfreich. Zur Lage der Flüchtlinge in Deutschland sagte Sträßer, im Grundgesetz sei nicht von „der Würde des deutshen Menschen“ die Rede, sondern von der Würde „des Menschen“

{xtypo_warning} „Die Universalität der Menschenrechte wird in Frage gestellt.“ Christoph Sträßer {/xtypo_warning}

Erschreckend sei die Situation bei Kindern – 158 Millionen von ihnen müssen arbeiten – auch bei der Suche nach Gold mithilfe   hochgiftigen Quecksilbers. Gleich zwei Krisenregionen der höchsten Stufe „finden bei uns in der Öffentlichkeit gar nicht mehr statt“: die Zentralafrikanische Republik und der Südsudan. Peinlich sei das Schweigen eines Fußballvereins, der in Saudi-Arabien gespielt habe, unweit des Orts, an dem ein Blogger ausgepeitscht wurde. Der Sport müsse nicht regeln, „was Politiker nicht hinkriegen“, aber die Botschaft senden, dass man nicht wegschaue. Berlin habe den Export von Waffensystemen dorthin ausgesetzt.

Zu den 30 Gästen zählten auch Vertreter aus Rat, Bezirksvertretung und Vereinen, darunter Marius Herwig, Rolf Schönlau und Kurt Pölling, alle SPD, auch Reni Kaup – in ihr begrüßte Horst-Herbert Camen „das älteste aktive Gründungsmitglied“, das am Ehrentisch ganz vorn einen Platz erhielt. 111 Mitglieder hat die AWO in Wolbeck – kurz vor dem gemeinsam mit der KG ZiBoMo organisierten Senioren-Karneval am 7.2. eine karnevaleske Zahl.

„Damit gehören wir in Wolbeck zu keinen kleineren Vereinen“, so Camen, von den Aktivitäten her dürfe man sich jedohc „in denvorderen Reihen einordnen“. Der Vorstand ehrte die ehrenamtlich Aktiven, die für das Programm von der Handarbeit bis zum Doppelkopf sorgen.