Burkhard Jasper und Jan Klare interpretierten Thelonious Monk

Münster-Wolbeck. Vor zwei Jahren hatte der Saxophonist Jan Klare im Drostenhof „die Droste entfesselt“, am Samstagabend kehrte er mit dem Pianisten Burkhard Jasper auf Einladung des Fördervereins Drostenhof zu einem nicht minder spannenden Unterfangen in den Rittersaal zurück.

Jan Klare (l.), Burkhard Jasper. Denn Jasper betreibt das „Monk Projekt“. Werke aus dem Nachlass des 1982 gestorben afroamerikanischen Pianisten Thelonius Monk, der einer der Begründer des Bebop war, boten die zwei Musiker dem Publikum im vollen Saal zusammen mit Einblicken in das Leben eines außergewöhnlichen Komponisten.

Der laut Jasper stark selbstbezogene Monk, bei dem Größen wie Miles Davis ein und aus gingen, war ein extrovertierter Komponist. Auch in „Crepuscule“, geschaffen, als seine Frau im Krankenhaus lag, gibt Monk seiner Sorge und Bindungsabhängigkeit Ausdruck. Wiederum allerdings klingt ein spannungsgeladenes Stück eher sanft und melancholisch bis friedlich aus. Spannung durchzog auch „Let’s Call This“, „Brake’s Sake“, oder das fiebrige Abbild einer Metropolen-Tretmühle in„San Francisco Holiday“, das assoziationsreiche „Round Midnight“ und „Ugly Beauty“, ob sie nun eher fröhlich oder dramatisch-beladen waren.

Jan Klare (l.), Burkhard Jasper. Solche komplizierten Werke bedürfen geeigneter Interpreten wie den Drensteinfurter Pianisten Jasper und Klares Wendigkeit mit Saxophon und Querflöte. Auch in Little Rootie Tootie zeigt sich Jasper, der sich unter seinem schwarzen Hut etwas zu verstecken scheint, als körperlich sehr mitgehender Pianist. Und wieder führt Monk nach ausgreifendem Klavier-Solo die zwei Stimmen von Klavier und Saxophon kongenial zusammen. Ist Monk eine Art Bach des Jazz? Klare kann dem Gedanken etwas abgewinnen und gibt indirekt dem Förderkreis-Vorsitzenden Dr. Reinhard Sappok recht. Denn der hatte versprochen, es gebe „klassische Musik ein bißchen anders“ zu hören. Monk legte großen Wert auf Form und Struktur. Er sei ein „Konstrukteur“ und denke architektonisch, sagt Klare. Das gilt auch für die systematisch gesetzten Dissonanzen.

Es gebe Beispiele, so Klare, für Musik, die „auf einem großen Missverständnis aufbaut und sich prächtig entwickelt“. Monks Werk habe etwas davon.

Jasper und Klare respektieren  das Werk Monks, eines der meistgespielten Jazz-Komponisten, und fügen doch ihre eigene Note hinzu, auch da und dort „einige Schläge mehr oder weniger“.