Bülent Ceylan lässt Lachen bei „Lassmalache“ in Münster

Zuletzt aktualisiert 8. März 2018 (zuerst 4. März 2018).

Münster. Wieder vor ausverkaufter Halle stand der Comedian Bülent Ceylan am Samstag im MCC, diesmal mit dem erst wenige Wochen alten Programm „Lassmalache“.
Die Seele der Lokalpatrioten zu streicheln versteht der türkisch-deutsche Mannheimer. Oft bezieht er sich auf „Münster“, auf sein typisches Fortbewegungs-Mittel zumal, und das nicht in vorgestanzten Sätzen, sondern spontan eingeflochten.

Heimspiel bei den Fahrrad-Freaks für Bülent Ceylan in  Münster

Aber der Comedian Ceylan ist ja auch regelmäßig in der Halle der Westfalen-Metropole und nimmt Reaktionen aus dem Publikum gern direkt auf.
Da darf er von der prächtig illuminierten Bühne aus auch schlichte Weisheiten verkünden bei „Lassmalache“: Dass man direkt kommunizieren könne, so ohne Smartphone. Und ob die Gäste neben Apps wie „What’s App“ denn auch diese kennen würden, fragte er, wo man mit einem Stift auf Papier schreibe, dann zu einem Briefkasten gehe … Der herausragende Vorteil dieser App „Brief“: Es komme nicht alles an, was man abschicke, und vieles werde erst gar nicht geschrieben, da man vorher wieder nüchtern werde. Das kommt prächtig an. Ein Tipp für die Gesundheit ist Lachen, auch fürs Abnehmen. Sonder-Tipp: Jogger auslachen – „Lassmalache“.

Kopfkino mit Bülent Ceylan bei Politik und Privatem

Ceylan schafft Kopfkino für seine Gäste. Etwa, wenn die Großen der Welt mit autoritären Neigungen sich treffen. Putins ist russisch-guttural zu hören, wie er seinen Lieblingspräsidenten auf einem Sitzball Platz zu nehmen bittet, der sich als kleiner Raketenmann entpuppt. Den hat Ceylan mit seiner autoritären Ex-Freundin verkuppelt. Auch der „Adi“ tritt auf, mit seinem Buch „Mein Lachkrampf“.
Bei Geschichten wie denen vom Nazi-Hund sinniert Ceylan laut, ob er den Spruch wohl auch in Sachsen raushauen werde.

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„Lassmalache“ des Comedians Ceylan birgt Stoff zum Nachdenken

Politisch wird Ceylan eher zwischendurch: „Ich hab‘ eine andere Alternative für euch – bei der nächsten Wahl trete ich an.“ Zu seinem Wahlprogramm gehört „ein Parkplatz für alle“ in der Mitte der Stadt Münster und ähnliche Segnungen. Auch so bringt man Fans auf den Gedanken, Versprechen unter die Lupe zu nehmen.
Singen kann der Erfinder von „Anneliese“ und ihrem Quietschen auch, Heavy Metal ebenso – das zeigt er ganz zum Schluss. Zuvor liefert er noch eine Meisterleistung ab, als er die Kamera übernimt und ins Publikum zoomt – und was dann alle sehen über die Videoflächen rechts und links der Bühne, kommentiert er direkt und legt den Gefilmten seine Worte in den Mund. Ein Kracher.

„Ich liebe euch!“, so verabschiedet sich Ceylan von seinen „Fahrradterroristen“, die nach viel Lachen gern im Stehen „Lassmalachen“ applaudierten.