Bücher helfen Kindern bei der Entwicklung

Bücher helfen Kindern bei der Entwicklung
Gloria Sherif (r.) vom Büro Internationales der Stadt Münster und ihre polnische Kollegin Jaroslawa Szewczuk tauschen sich in einer Bibliothek im polnischen Krakau über Kinderliteratur aus. Foto: Amt für Kommunikation, Stadt Münster.

Zuletzt aktualisiert 25. Januar 2023 (zuerst 24. Januar 2023).

Gemeinsames Literatur-Projekt mit Münsters polnischer Partnerstadt Lublin und Lviv in der Ukraine / Verschiedene Aktionen in Planung

Münster (SMS). Mit einem internationalen Literatur-Projekt will die Stadt Münster Kindern und Jugendlichen beim Umgang mit außergewöhnlich starken Gefühlen helfen. Gemeinsam mit der polnischen Partnerstadt Lublin und deren ukrainischer Partnerstadt Lviv möchte Münster mit dem Projekt „Book = Life“ dazu beitragen, mit Hilfe von Büchern den Umgang mit kindlichen Entwicklungsproblemen zu verbessern. „Hintergrund des Projekts ist, dass Literatur erwiesenermaßen ein effektives, wissenschaftliches und breit einsetzbares Instrument ist, um die geistige, emotionale und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern“, sagt Gloria Sherif vom Büro Internationales im Amt für Bürger- und Ratsservice der Stadt Münster. 

Insbesondere in der Corona-Pandemie standen Kinder und Jugendliche vor allem vor psycho-emotionalen Herausforderungen wie Einsamkeit. Ebenso stehen der Krieg in der Ukraine sowie der Klimawandel für eine krisenbetonte Zeit. „Kinder brauchen Unterstützung, damit sie Fähigkeiten entwickeln können, mit schwierigen Situationen umzugehen. Im Rahmen dieses Projekts soll die Funktion literarischer Erzählung genutzt werden, damit Kinder und Jugendliche ihre Gefühle leichter verarbeiten können – beispielsweise indem sie Empathie gegenüber den Figuren in den Büchern entwickeln“, erklärt Sherif. 

Enge Zusammenarbeit von Psychologen, Grafikerinnen und Pädagogen aus Münster, Lviv und Lublin

In einer sogenannten Denkfabrik haben sich jetzt unter anderem Fachleute der Psychologie, Grafik und Pädagogik aus den drei Städten darüber ausgetauscht, wie Literatur dabei genutzt werden kann. Eine erste Idee für einen Zugang zu intensiven Emotionen – typisch bei Kindern und in der Pubertät – ist das „Erste-Hilfe-Buch“. Ansprechend für verschiedene Altersgruppen, soll es interaktiv zum Entdecken und Ausprobieren einladen, sodass für jedes Kind etwas dabei ist.

„Wir wollen über die Ländergrenzen hinweg Möglichkeiten finden, Kinder an Literatur heranzuführen“, sagt Sherif. Die Zielgruppe von „Book = Life“ sind Kinder im Alter von 1 bis 14 Jahren und ihre Eltern. Das Projekt wird gefördert von dem EU-Programm „Kreatives Europa“. Die Stadt Münster arbeitet hierfür eng mit Burg Hülshoff – Center for Literature, dem interdisziplinären Literaturzentrum der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung, zusammen.

Literarische Wanderausstellung

Ab Frühjahr plant die Stadt verschiedene Aktionen: Bei der Nacht der Bibliotheken am 17. März präsentiert sich „Book=Life“ in der Stadtbücherei. Zudem nimmt es mit verschiedenen Aktivitäten an der Leseförderungskampagne „Book in the City“ teil – dabei sollen mit Hilfe der „Lese-Leeze“ der Stadtbücherei Münster Plätze in der Stadt zum Lesen eingerichtet werden. Weiter werden Poster mit Zitaten wichtiger Autorinnen und Autoren aus dem deutschsprachigen Raum aufgehängt. In der Freiluftausstellung „Menschen und Bücher“ stellen sich Lesende aus verschiedenen sozialen Gruppen aus jeder der beteiligten Städte in kurzen Filmen vor. 

Bücher zu Gefühlen von Kindern

Zudem sollen in einer gemeinsamen literarischen Wanderausstellung Bücher präsentiert werden, die sich mit den Gefühlen von Kindern befassen. Lublin, Lviv und Münster werden Werke zu der Ausstellung beisteuern, die in allen drei Städten im öffentlichen Raum ausgestellt wird. In Münster soll dies zum Ende des Projekts im September sein, wenn sich alle Teilnehmenden zu einer dreitägigen Abschlussveranstaltung in Münster treffen.   


Bild: Gloria Sherif (r.) vom Büro Internationales der Stadt Münster und ihre polnische Kollegin Jaroslawa Szewczuk tauschen sich in einer Bibliothek im polnischen Krakau über Kinderliteratur aus. Foto: Amt für Kommunikation, Stadt Münster.