Bruderschaft macht „Bevollmächtigten“ offiziell

Zuletzt aktualisiert 2. Dezember 2015 (zuerst 7. April 2015).

Münster-Wolbeck. Konfliktfrei verlaufen sie seltenst, die Generalversammlungen der St. Achatius-Nikolai-Bruderschaft Wolbeck am Nachmittag des Ostermontags. Aber nach viel hin und her mit breiter Beteiligung münden sie in Beschlüsse und enden mit vielen lachenden Gesichtern. Auch dieses Mal Oberst Ralf Deipenwisch ließ im vollen Saal der Gaststätte Sültemeyer vor den Königen Martin Grass und Cornelius Hamsen die Großereignisse des Jahres 2014 auf 20 handgeschriebenen Seiten Revue passieren: Vom „ordentlichen Geräuschpegel“ des Vogelschießens, „denn es wurde wieder mit Schrot geschossen“ über den bemerkenswerten Synchron-Fahnenschlag und den Reihentanz mit 28 Paaren bis zum 1064. Wurf, der Sebastian Aland zum Kinderschützenkönig machte („ich hab‘ mitgezählt“).


Positiv bilanziert wurde der Verlauf der Fusion von Achatius- und Nikolai-Bruderschaft. Rolf Linnemanns These, wonach noch die alte Satzung von 2006 gelte, stieß auf Ablehnung, namentlich bei Karlheinz Schapmann und dem derzeitigen 1. Scheffer, Hermann Gerdes.
Nach längerer Diskussion, an der sich u.a. Rolf Linnemann, Präses Jörg Hagemann, Hugo Runtenberg und Franz-Pius von Merveldt beteiligten, befürworteten die Brüder fast einstimmig die Schaffung des Postens eines „Bevollmächtigten“ und wählten Willi Osthues auf fünf Jahre in dieses Amt. Dafür gab es kräftigen Applaus – nicht nur viele Scheffer wissen um den Wert der fortwährenden Kleinarbeit. Zu wenig Anklang hatten andere, besonders traditionsgeladene Begriffe wie „Custode“ oder „1. Aldermann“ oder „Ehren-Aldermann“ gefunden. Der Bevollmächtigte hat Kompetenzen, die sich auf die Mitgliederverwaltung erstrecken und den Bankeinzug. Zudem soll er dem 1. Scheffer beratend zur Seiten stehen und kann von diesem zu Vorstands- oder Ausschusssitzungen eingeladen werden.
Kassenprüfer der Bruderschaft sind Andreas Schwegmann und Peter Hülsmann mit Niklas Sandfort als Reserve. Die Bruderschaft zählt 429 Brüder, 50 von ihnen sind jünger als 35 Jahre und treten somit beim ersten Teil des Schießens für die Nikolai an den Schießstand. Der Altersdurchschnitt, so Gerdes weiter, beträgt 59 Jahre.
Weiter geht es in der Bruderschaft mit der Bierprobe am 7. Juni, dem Auftakt zum Schützenfest-Wochenende vom 12. bis 14. Juni.