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Bleiming mit Ziegler beim Boogie-Woogie-Power-Train-Konzert

Münster-Hiltrup. Die Duette mit Patrick Ziegler am Piano gebe es zum Schluss, sagt Christian Bleiming vor dem Boogie-Woogie-Power-Train-Konzert. Doch es sollte noch etwas anderes auf die Bühne kommen, sehr zur Begeisterung des Publikums im am Dienstag wieder ausverkauften Kulturbahnhof Hiltrup.

Erst bot Bleiming, Gastgeber der nun in die siebte Auflage gehenden Konzertreihe, „Movin‘ the Shuffle“, dann eine – seine – Variation von „Pinetops Boogie Woogie“, nämlich „Pinetops Delight“. Nach diesem druckvollen Anlauf ließ er in der sommerlichen Hitze das gemächlichere „Blue Basement Shuffle“ folgen, dann einen kühlenden „Raintown Boogie“; die rasante Fahrt bot Fahrtwind. Das gab einen ersten Zwischenapplaus, einen von schließlich sehr, sehr vielen. Noch ein Medley, dann kündigt Bleiming seinen Gast an: Patrick Ziegler aus Hockenheim, einen der sich stark an Vince Weber orientiert habe. Die Klassiker der 40er Jahre habe er als erstes studiert, erzählt Ziegler, und dann in der Platten-Sammlung seiner Mutter gestöbert. Heute freue er sich, „völlig frei von allen Konventionen zu spielen“.

Patrick Ziegler im Kulturbahnhof Hiltrup im Juli 2016.

Ziegler überlegt – „Hau’n wir einfach mal ’nen Blues raus“! Macht er und lässt die Töne perlen. Druckvoll kann Patrick Ziegler ebenso, ein Fuß dient ihm stampfend als dritte Stimme. „Ich würd‘ gern noch was Langsames spielen …“ – er habe sich zuhaus an den Flügel gesetzt „und eine Ode an die Traurigkeit gespielt, die einen manchmal überfällt – aber keine Sorge, dass Konzert geht ja noch weiter; wir lassen es dann noch ordentlich krachen““. Ein in die Ferne ratternder Güterzug unterstreicht eine Weile die Melancholie, dann nimmt Ziegler wieder munter Fahrt auf. Ohnehin: Wenn ein Stück gespielt ist, streicht er sich fröhlich lachend durch die Haare. Was von Jimi Hendrix – „Red House“ – hat Ziegler noch auf Lager – und singt. Es sei, sagt er danach, „eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich vor Leuten singe“. Hier in Hiltrup tut er es. Dann startet er mit Bleiming in die Duette. Aber was beredet er da mit dem Mann in der ersten Reihe? Es ist Jörg Hegemann, der im nächsten Januar Gast Bleimings sein wird – und der spielt sogleich mit. Schließlich bearbeiten sechs Hände das Piano – das Publikum ist hin und weg. Gern nutzen einige Kenner den Rahmen des Konzerts für einen Plausch mit den Musikern. Und zum Gratulieren für ein fantastisches Konzert.

Boogie Woogie sechshändig: Patrick Ziegler, Jörg Hegemann und Christian BlFoto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Boogie Woogie sechshändig: Patrick Ziegler, Jörg Hegemann und Christian Bleiming. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.
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