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Blasorchester Havixbeck experimentiert wieder erfolgreich mit Solistin

Blasorchester Havixbeck experimentiert wieder erfolgreich mit Solistin 5

Blasorchester Havixbeck mit Rahel Budde in St. Dionysius, Havixbeck. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Havixbeck. Abwechslung und Überraschungen bot das Blasorchester Havixbeck am Sonntag in der Pfarrkirche St. Dionysius, und dazu ein Experiment: Seit längerem arbeite man diesmal wieder mit einer Singstimme zusammen. Eine spannende Mischung aus sinfonischer Bläser-Musik und modernen Gospel-Klängen verspricht die Moderatorin. Die Kirche war voll, etliche  Zuhörer standen hinten und auch auf der Empore.

Stilvoll ist die Eröffnung: Bläser lassen von der Empore die „Oxford Intrada“ erklingen, sie fußt auf der Melodie des beliebten Weihnachtsliedes „Herbei, o ihr Gläubigen“. Bei der Uraufführung dieses Werks von Jan de Haan habe Dirk Annema die Tuba gespielt, der heutige Leiter des Blasorchesters Havixbeck.
„A Gaelic Blessing“ beruht auf einer keltischen Rune, John Rutter machte eine Komposition für vier Singstimmen und Orgel oder Orchester daraus. Hier war eine Fassung für Blasorchester zu hören, verhalten und doch mit tiefer, ruhiger Kraft.

Als Sängerin konnte das Blasorchester Rahel Budde gewinnen: Die gebürtige Roxelerin singt seit dem sechsten Lebensjahr, ist altgediente Kraft im Weltmusik-Ensemble „Karibuni“, das viel in Schulen unterwegs ist. Derzeit studiert sie Jazz-Gesang an der Folkwang-Schule in Essen. Mit ihrer Stimme, dynamisch und gewandt, gelingen zwei Kompositionen von David Foster, „All Is Well“ und „My Grown-Up Christmas List“. Eine gute Wahl für ein Konzert, das sich „Gospel meets Blasorchester“ betitelt hat.

Auch an das gospelverwandte „Raise Me Up“ wagt sich die Kombination, des Norwegers Rolf Løvlands so bekannten und beliebten Song, getextet vom Iren Brendan Graham, hundertfach eingespielt. Ein Wagnis liegt hier in der Balance der Energien von Orchester und Vokalist, meist wählten die Interpreten den Weg, die Stimme, die Botschaft voranzustellen und hörbar zu machen, die Instrumentalisten nehmen sich zurück. Das glückt hier nicht, anders als bei den Foster-Stücken; Budde muss kämpfen, zu viel. Reinhold Schulte spielte in dem Arrangement von Annema das Euphonium als Duett-Partner für die Sängerin.

Insgesamt gelingt dagegen die akustische Ausgewogenheit, sowohl im Ausschnitt „Elsas Prozession zum Münster“ aus Richard Wagners Oper „Lohengrin“ – fulminant-monumental und feierlich – wie in der „Russian Christmas Music“ von Alfred Reed. Hier kann die Seele fliegen über weihnachtlichen russischen Weiten. Das Blasorchester besticht hier auch mit der Fähigkeit, die Dynamik sanft zu variieren, auch die leisen Töne zu beherrschen.

Wer das reichhaltige Konzert erleben möchte hat dazu Gelegenheit in Münster und in Lette: am 3.12. um 17 Uhr in der Überwasserkirche in Münster und am 10.12. um 16.30 Uhr in St. Johannes in Lette.

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