„Bist Du die Fürstin?“

Münster-Angelmodde. Gründet der Bürgerschützen- und Heimatverein Angelmodde von 1950 e.V. eine Unterabteilung „Alte Schützen“? Nein, hieß es am Freitagabend (31.03.2006) bei der Mitgliederversammlung im übervollen Saal der Gaststätte Hoffschulte in Angelmodde.

Der im Spaß gemachte Vorschlag ist dennoch mehr als ein vorgezogener Aprilscherz, denn der Verein zeigte sich mit einer deutlichen Mehrheit junger Schützen. „Bei den Jungschützen haben wir keine Sorgen“, erklärte Werner Varwick, Hauptmann. Das erklärte er mit der Lockerheit des Vereins: „Bei uns braucht man keinen besonderen Anzug oder Lametta. Das wollen die Jungen auch nicht.“  Ämter auch nicht, auch wenn Jungschützenkönig Florian Ossenkopp seine Amtszeit als „schönstes Jahr in meinem Leben“ bezeichnete und der Präsident der Jungschützen, Christoph Arndt, einen Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr der „munteren, fröhlichen Truppe“ bot, „die Leben in jede Halle bringt“. Neben dem Jubiläum veranstalteten sie einen zweitägigen Ausflug nach Soest – mit „etwas Kultur und viel Party“. Viele Veranstaltungen kennen keine Altersgrenze, so das Doppelkopf-Turnier. Die Jungschützen zählen 65 Aktive, „davon 40 sehr aktive“, und ein halbes Dutzend Neuzugänge.

Der Vorstand freute sich besonders, dass die Jungschützen vieles selbst finanzierten und so die klamme Kasse verschonten. Sogar 30 Liter Bier für die Alt-Schützen sind den Jungen zu verdanken. Bernhard Hohmann-Niehoff grüßte besonders die treuen Senioren wie Ferdi Göcke und den früheren Bezirksvorsteher Dr. Rudolf Teschner. Den Vorstand teilen sich Mitglieder mittlerer und älterer Semester in augenscheinlicher Eintracht. Mehrfach fand die Männerrunde großes Lob für die Ehefrauen. Dank vieler Spender – 1390 Euro fanden tosenden Applaus – und sparsamen Haushaltens hat sich die Kasse erholt, auch wenn sie noch einen besseren Puffer braucht. Bankwechsler und Aussteiger möchten dies doch melden, denn Rückbuchungen kosteten im letzten Jahre 270 Euro – ein „schmerzlicher Posten“, meinte Hilger Schmedding, der Kassenwart bleibt. Hilmar Welpelo bescheinigte eine saubere Kassenführung. Den Vorsitz behält Bernhard Hohmann-Niehoff, neuer Kassenprüfer an der Seite von Rainer Bohm ist Stefan Schapmann. Bernhard Overhageböck ist Oberst, Jörg Teupe Spieß und Ludwig Mädel zweiter Geschäftsführer.

Das Schützenfest wechselt wie vom Vorstand geplant den Standort zum Dorfplatz und zu Vornholts Wiese (siehe WN vom 31. März). Bedenken gab es keine. Früher habe man ohnehin jedes Jahr den Wirt gewechselt, hieß es. Geschossen wird wieder mit sechs Millimeter Kleinkaliber; der Ablauf bleibt. Der Verein stieß bei seinen Informationsbesuchen bei den Anliegern auf großes Wohlwollen, auch bei den Neubürgern.

Engagiert ist der Verein auch bei den Feierlichkeiten zum Todestag der Fürstin Gallitzin. Noch zu beraten ist der Vorschlag von Kajo Plaßmann, das Bild der Familia Sacra von Mitgliedern des Vereins für ein Foto nachstellen zu lassen. Auf die spontane Frage „Bist Du die Fürstin?“ und den Aufruf von Hohmann-Niehoff, „Jeder sucht sich einen von den Fröschen aus“ fand sich an diesem Abend noch keine runde Antwort.
Plaßmann erwähnte auch das Engagement vieler Sponsoren, darunter des Heimatvereins Wolbeck, zugunsten mehrerer der 13 Sandstein-Quader.

Bild:

Der Vorstand des  Bürgerschützen- und Heimatvereins Angelmodde von 1950 e.V.: Stefan Schapmann, Ludwig Mädel, Bernhard Hohmann-Niehoff, Hilger Schmedding, Bernhard Overhageböck und Jörg Teupe.