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B.f.A.: Energiepolitik der CDU Sendenhorst kritisiert

Albersloh/Sendenhorst. „Es ist eine Schande. Mit der heimischen CDU ist ein vernünftiges Umdenken in der Energiepolitik nicht zu erreichen“, berichtet der Fraktionsvorsitzende der BürgerInnen für Aktive Kommunalpolitik (B.f.A.), Hans-Ulrich Menke, in der öffentlichen Montagssitzung der Wählergemeinschaft.

Der Hintergrund: In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hatten es die Christdemokraten abgelehnt, dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen, bei der europaweiten Ausschreibung  des künftigen Stromliefervertrages für die Stadt Sendenhorst (der alte Vertrag mit der RWE AG läuft am 31. Dezember 2012 aus) einen Mindestanteil von wenigstens zehn Prozent regenerativer Energie zu berücksichtigen. Selbst Bürgermeister Berthold Streffing stimmte mit der CDU gegen seinen eigenen Verwaltungsvorschlag.
„Ein Skandal“, findet B.f.A.-Mitglied Volker Dörken. Während Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) das Überschreiten der 20-Prozent-Marke beim Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung im ersten Halbjahr 2011 als „einen sichtbaren Beweis für die Zukunftsfähigkeit“ begrüßt, rudert die Sendenhorster Union mit vollen Kräften in die entgegen gesetzte Richtung. Die Begründung der heimischen CDU: Ein Mindestanteil von 10 Prozent regenerativer Energien werde den Strombezugspreis verteuern.
„Eine unbewiesene Behauptung“, meint B.f.A.-Ratsfrau Andrea Lütteke-Dalinghaus, denn der Strompreis werde jeden Tag neu an der Leipziger Strombörse bestimmt. Darum könne es über eine europaweite Ausschreibung und durch den Zusammenschluss mehrerer Kommunen beim Kauf des Stroms durchaus zu einer Verbilligung des Gesamtpreises kommen.
„Außerdem sollte auch die Sendenhorster CDU endlich zur Kenntnis nehmen“, so B.f.A.-Ratsherr Michael Thale, „dass die erneuerbaren Energien beim Klimaschutz eine tragende Rolle spielen.“  Nach Veröffentlichungen des Bundesumweltministerium bieten die „erneuerbaren Energien zusätzlich ein großes Einsparpotenzial“. Umweltminister Röttgen: „Wenn wir einen Teil unserer Energie auf Solar-, Wind- oder Biomasseenergie umstellen, können wir den CO2-Ausstoß spürbar senken. Das ist gut für unser Klima. Und gut für die Zukunft der Menschen auf der ganzen Erde.“

Energiepolitik in Sendenhorst

Ein weiterer Aspekt, auf den der Umweltminister hinweist: „Die Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien sind moderne Technik, die zum Großteil in Deutschland hergestellt wird. Das eröffnet neue Exportchancen. Das stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland, fördert Innovationen und führt zum Entstehen zukunftssicherer Arbeitsplätze.“
Argumente eines CDU-Bundesministers, die bei der heimischen Union offenbar ungehört verhallen.
„Die CDU bekommt offenbar gar nicht mit, was in unserer Stadt passiert“, meint Volker Dörken. Denn bereits jetzt werden in Sendenhorst 52 Prozent des gesamten Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien produziert. So ist der Internetseite www.energymap.info zu entnehmen, dass die 13.222 Einwohnerinnen und Einwohner von Sendenhorst und Albersloh im Jahr 97.843 MWh Strom verbrauchen. In Sendenhorst selbst werden aber bereits jetzt (Stand 5. Juli 2011) 51.020 MWh Strom aus erneuerbaren Energien produziert. 6719 MWh durch 276 Solarstrom-, 39.194 MWh durch 16 Windkraft- sowie 5107 MWh durch fünf Biomasseanlagen.
Volker Dörken: „Würde diese in Sendenhorst erzeugte erneuerbare Energie keine Abnehmer finden, weil sich zum Beispiel starrsinnige Politiker weigern, erneuerbare Energien zu beziehen, wäre das für alle Betreiber dieser Anlagen eine Katastrophe.“
„Auch vor dem Hintergrund der Teilnahme der Stadt Sendenhorst am European Energy Award, bei dem es ja gerade um den Einsatz erneuerbarer Energien und die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand geht, ist das Abstimmungsverhalten der CDU nicht zu akzeptieren“, betont B.f.A.-Ratsherr Hans-Ulrich Menke, „denn wer sich so verhält, richtet unsere Stadt nicht in Richtung Zukunft aus, sondern verharrt eigensinnig auf überholten Standpunkten.“
Die B.f.A. macht sich dafür stark, keinen Atomstrom und mindestens 30 Prozent aus erneuerbaren Energien zu beziehen.

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