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Bezahlbarer Wohnraum: Was ist die Rolle der Architekten?

Bezahlbarer Wohnraum: Was ist die Rolle der Architekten? 3

Ernst Uhing beim Architektentag in Münster. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Städte suchen Wege zu bezahlbarem Wohnraum: Was können Architekten tun, wo müssen andere Verantwortung übernehmen? Dazu sagte der Architekt Ernst Uhing, seit 2013 Präsident der Architektenkammer NRW, am Freitag dem 29.10.2016 im Gespräch mit dieser Zeitung:
„Wenn man solchen Wohnraum schaffen will, muss man auch die Aspekte Behinderung im Alter oder Fragen der Einschränkung aller Art, die ganz vielfältig sein können, verstehen. Das kann man nur, wenn man sich mit Soziologen zusammensetzt, mit Pflegeberufen zusammensetzt, etc. pp. Was können Kommunen tun? Die Stadt- und Wohnbau macht das schon ganz vorbildlich, allerdings natürlich oftmals erst für das obere Segment. Was die Städte tun müssen, gerade Städte wie Münster, ich denke auch an Städte wie Köln, Düsseldorf und Dortmund, ist, Grundstücke zur Verfügung zu stellen. Das ist im Moment das Hauptproblem, dass die Kommunen, gerade die klammen, nicht oder nur eingeschränkt bereit sind, gerade für Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen Grundstücke zur Verfügung zu stellen, die bezahlbar sind – und nicht nach dem Höchstpreisgebot. Es gibt Kommunen, die machen das, Dortmund etwa. Es gibt aber auch Städte, wo das nicht gemacht wird, gerade im Innenstadtbereich. Das hängt natürlich auch mit den Eigentümern zusammen, die häufig nicht die Kommunen sind.“
„Es gilt: Innen- vor Außenentwicklung“, so Uhing, so spare man Kosten beim Aufbau der Infrastruktur. Bauen solle man möglichst da, wo eine vernünftige Infrastruktur existiere.
„Wir müssen sehen, dass wir in Zukunft dichter bauen.“ Das sei nicht wie in der mittelalterlichen Stadt, wo „der Sonnenstrahl nicht aufs Trottoir fällt“.
Man müsse „quartiersmäßig“ denken. Bezahlbar zu bauen, auch im Altbestand, bedeute auch, energieffizient zu bauen und „demografiefest“. Zum Senken der Nebenkosten müsse man „Gebäude energieeffizienter zusammenfassen“.

Das Gespräche führte Andreas Hasenkamp.

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