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Berufsorientierung tut not – „vocatium“-Konzept kommt an

Messe für Ausbildung und Studium zum 10. Mal in Münster

Münster (agh). Die Pandemie ließ viele Praktika ausfallen – vielen Schülern fehlt es an Orientierung, anderen an Auszubildenden: So war die Fachmesse für Ausbildung und Studium „vocatium“ in der Halle Münsterland am Eröffnungstag am Donnerstag gut besucht.

Ein Plus von 36 Prozent bei den Ausstellern der nun zehnten „vocatium“ freute Miriam Schöler, Geschäftsführerin des Instituts für Talententwicklung West (IfT). 46 Schulen aus den kreisen Warendorf, Steinfurt; Coesfeld und aus Münster hat Leyla Korkmaz vom IfT in drei Monaten Vorbereitung besucht: Um den Wert der Gespräche auf so einer Messe zu vermitteln. Die Schüler sollten freiwillig und gut vorbereitet in die terminierten Gespräche gehen; mit Ausbildungsleitern und Auszubildenden von Hochschulen, Fachschulen, Institutionen und Ausbildungsbetrieben. Das Gros der Schüler kommt von Gymnasien (52 Prozent), es folgen Real- (42) und Hauptschulen (8). Rund 3200 Schüler erwartet die Messe.
Am Mittag des Eröffnungstages hatten viele Aussteller schon einen ersten Eindruck. Ein Vertreter Freier Berufe staunte über die Schlangen z.B. bei Zoll und Bundeswehr. Eine Zollbeamtin bescheinigte den Gesprächspartnern gute Vorbereitung. Der Andrang sei groß – es kämen auch einige ohne Termin. Die würden sich auch für Berufszweige außerhalb der terminierten Gespräche interessieren.

Einige kämen trotzdem, um der Frage nach einem Bonbon gleich die nach einer Unterschrift für den Laufzettel folgen zu lassen – das werde dann nichts, sagt der Vertreter einer Krankenkasse. Aber meist kämen sie mit vielen Fragen. Nicht immer reiche das Budget für die Teilnahme an den kostenpflichtigen Messen; es gebe auch gute ohne Gebühren. Für sie sei der Termin günstig gewesen.

Defizit an beruflicher Orientierung durch Pandemie verschärft

Gute Gespräche verzeichnete auch Benjamin Kinski vom Maschinenbauer Windmöller & Hölscher aus Lengerich, und zwei Auszubildende bestätigten es. Viele ausgefallene Praktika – es hätten auch ganze Schulen abgesagt -, hätten ein Defizit an Berufs-Orientierung hinterlassen. Wer wisse, was „Medientechnologie“ bedeute? So werde auch nicht danach gesucht. Das Unternehmen forciere jetzt sein Angebot. Er sei bei der vocatium froh, „dass es die Termine gibt“; die Schüler seien „sehr gut vorbereitet“.
Schöler sieht noch eine Herausforderung für Unternehmen, Interessenten für ihre Ausbildungen stärker zu binden: Es gingen zwischen Wünschen auf der Messe und wirklichen Bewerbungen wohl etliche in andere Richtungen.

IfT und die Messe „Vocatium“

Seit 22 Jahren organisiert das IfT neben der Vocatium-Messe auch andere Veranstaltungs-Formate. Man sei an 72 Standorten erfolgreich, so die Geschäftsführerin, Miriam Schöler. Vor der Pandemie seien es mehr gewesen, über 100 Standorte, man habe sich aber auf 72 fokussiert, „um da unser ganzes Herzblut und unser Engagement reinzustecken“.  „Unser Hauptprodukt ist die Vocatium-Messe für Ausbildung und Studium“. Hier geht eine Projektverantwortliche drei Monate vor der Messe, um Schüler auf die Bedeutung der Berufsorientierung hinzuweisen. „Warum ist die Berufsorientierung jetzt ein Jahr vor dem Schulabschluss so wichtig?“

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