Website-Icon Wolbeck & Münster

Benefiz-Kunstauktion der Kunstakademie Münster

Junge Kunst im Fokus: mit Dr. Thomas Niemöller und Dr. Dagmar Kronenberger-Hüffer von den Freunden, Arno Verkade, Lea Klein und Martin Schlathölter. Foto: A. Hasenkamp.

Junge Kunst im Fokus: mit Dr. Thomas Niemöller und Dr. Dagmar Kronenberger-Hüffer von den Freunden, Arno Verkade, Lea Klein und Martin Schlathölter. Foto: A. Hasenkamp.

Erfolge und einige Enttäuschungen

Münster. „Zuschlag_03“ – bei der Benefiz-Auktion junger Kunst aus der Kunstakademie Münster wirkte am Freitag ein Auktionator von Christie’s im Saal der Zentrale von WestLotto in Münster: eine prächtige Kulisse.

“Ich freue mich, diesmal dabei zu sein“, sagt Martin Schlatthölter, Student an der Kunstakademie Münster, der sich zum zweiten Mal beworben hatte. Ehemalige und aktuelle Studierende der Akademie reichten Kunstwerke ein, eine Fachjury wählte aus und schätzte den Wert. Die dritte Benefiz-Auktion der Freunde der Kunstakademie teilt diesmal nicht die Erlöse hälftig auf zwischen Kunstschaffenden und dem Förderverein, sondern drittelt: zusätzlich erhalten drei Projekte nahe Kyjiw in der Ukraine Mittel: Hilfe beim Wiederaufbau von Häusern, dem Beseitigen von Kriegstrümmern, dem Organisieren von Helfern.
Alla Zhyvotova, die aus der Ukraine stammt und an der Kunstakademie Münster studiert, hatte die Idee, durch eine Kunstauktion Gelder zu sammeln, um Initiativen zum Wiederaufbau zu unterstützen. Die in dieser Privatinitiative engagierten Studierenden und die Freunde der Kunstakademie taten sich zusammen.

Ehrenamtlich schwingt Arno Verkade vom weltbekannten Auktionshaus den Hammer im Westlotto-Saal, vor einer schimmernden Halbkreis-Wand, Studierende tragen jeweils ein Kunstobjekt herbei, riesengroß wird es auf die Wand projiziert. Hier wie im Raum der Vorbesichtigung der 30 Objekte filmt ein Video-Team. Verkade auktioniert deutsch-holländisch-englisch und humorvoll. Etwa 120 Bieter sind gekommen, mehr ging auch nicht. Sie überbieten reihenweise die Orientierungs-Preise aus dem Katalog, es gibt „einige heftige ‚Bieterschlachten‘“. Aber längst nicht immer, und nicht alles geht weg: „Nicht jede künstlerische Idee, sei sie auch noch so gut, findet einen Sammler“, so Hans Gummersbach vom Vorstand der Freunde.

Schlathölter freut sich über das Plus an Sichtbarkeit für ihn und die anderen Kunstschaffenden; die ohnehin prekäre Erwerbslage der Studierenden habe sich in der Pandemie eher verschärft. So sieht es auch Dagmar Kronenberger-Hüffer, Mitglied im Vorstand der Freunde der Kunstakademie Münster. Dies habe sich jedoch nicht als Stimmung in den Werken niedergeschlagen.

Alle hätten die Idee begrüßt, in der Ukraine zu helfen, so Schlathölter. Für Salomé Berger war das ein Teil eines „doppelten Anreizes“. Der andere: den Freunden der Akademie etwas zurückzugeben. Sie habe mehrfach Förderung bei Projekten erhalten. „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich ausgewählt wurde.“ Und sie würde sich freuen, wenn ihr Werk jemand ersteigert, „dem die Arbeit etwas bedeutet“.
Bei der ersten Bewerbung genommen wurde Lea Klein; sie sieht es als große Chance, mit ihrer Kunst „an die Öffentlichkeit“ zu kommen. Sie schätzt das Treffen mit Kommilitonen „und mit allen“ bei der Auktion, das habe zwei Jahre gefehlt. Auch das Gespräch: „Vor Ort passiert das noch mal ganz anders.“ Sie sei vor Ort nicht nur mit dem erfolgreichen Bieter ins Gespräch gekommen, sondern auch mit weiteren Interessierten.

Die Freunde der Kunstakademie veranstalten die Kunstauktion seit 2017 im Normalfall alle zwei Jahre.

Die mobile Version verlassen