‚Behindertenkommission kann stolz auf ihre Arbeit sein‘

Der Oberbürgermeister höchstpersönlich kam zum Geburtstagsglückwunsch: "Die Behindertenkommission kann auf 30 Jahre Integrationsarbeit und politische Arbeit für und mit Menschen mit Behinderungen in Münster stolz sein", hob OB Dr. Berthold Tillmann (am Donnerstag, 8. Dezember) vor. Im Festsaal des Rathauses beging der Oberbürgermeister der Stadt Münster gemeinsam mit Mitgliedern der Kommission sowie mit Vertretern von Vereinen, Gruppen und Einrichtungen von Behinderten das Jubiläum des Ratsgremiums.

Ratsgremium arbeitet seit 30 Jahren für die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Behinderten

Im Mittelpunkt standen zwei Vorträge zum Thema Barrierefreiheit.

1975 hat der Rat die "Kommission für Behindertenfragen" eingerichtet. Seit 1995 heißt sie "Kommission zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderungen". Der Name ist Programm: Die Kommission setzt sich dafür ein, dass behinderte Menschen am Leben in der Gesellschaft teilnehmen können. Voraussetzung dafür ist, dass Barrieren abgebaut werden – sowohl die baulichen als auch die in den Köpfen.

Die Behindertenkommission berät alle Themen und Beschlüsse, die behinderte Menschen betreffen. Neben Vertretungen der Ratsfraktionen und einer Vertreterin der Wohlfahrtsverbände arbeiten darin die behinderten Menschen selbst als Mitglieder mit. Vertreten sind unterschiedliche Gruppen von Behinderten, außerdem Sprecher von fünf Arbeitsgruppen. Sie befassen sich mit der Integration von Kindern und Jugendlichen, mit Wohnen und Pflege, mit Arbeit, mit Freizeit, Sport und Kultur sowie mit Stadtplanung und Verkehr.

Viele behindertengerechte Maßnahmen in Münster gehen auf die Initiative der Kommission zurück. Beispiele sind etwa die behindertengerechten Furten auf dem Prinzipalmarkt oder die barrierefreie Gestaltung von Spielplätzen.

OB Tillmann bedankte sich bei den Mitgliedern und ehemals Aktiven der Kommission und ihrer Arbeitsgruppen für die engagierte Arbeit. Er war sich mit der derzeitigen Vorsitzenden Marianne Koch einig: "Behinderte Menschen sind Experten in eigener Sache, wenn es um die barrierefreie Gestaltung der Stadt geht", betonte diese in ihrem Grußwort.

Dass der Kommission die Arbeit nicht ausgehen wird, verdeutlichten anschließend zwei Vorträge. Andrea Mallas sprach über Anforderungen an barrierefreien Tourismus – Stichwort "Gastfreundschaft für Alle". Kirsten Faust vom Verein Zugvogel präsentierte den neuen Münster-Reiseführer in einfacher Sprache. Er ist für alle gedacht, die nicht gut schwierige Texte lesen können. Marianne Koch: "Ein gutes Beispiel, das hoffentlich viele Städte nachahmen."

Die fünf Arbeitsgruppen der Kommission stehen allen Interessierten offen. Infos und Anmeldung zur Mitarbeit: Doris Rüter, Behindertenbeauftragte der Stadt, Tel. 4 92-50 27, Fax 4 92-79 01, rueterd@stadt-muenster.de.

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