Barriere-Check am Aasee: Behinderte testeten Terrassen

Münster. Sichtlich enttäuscht steht Norbert Bartsch mit seinem elektrischen Rollstuhl vor den Stufen zur Restaurant-Terrasse direkt am Wasser. Für Rollstuhlfahrer ist die Seeterrasse nicht zugänglich, eine Rampe gibt es nicht. Das ist nur eines der Probleme, auf die Mitglieder der Arbeitsgruppe Stadtplanung und Verkehr der Behindertenkommission bei einem Rundgang am Aasee aufmerksam machten.

Die Arbeitsgruppe listet mit Blick auf die Aaseeterrassen mehrere Mängel auf. So fehle ein Wegweiser an der Straße, der insbesondere auch weniger Ortskundige auf den Zugang für Rollstuhlfahrer aufmerksam mache. Es existiere noch immer kein Leitsystem für Blinde; unter anderem fehle auf allen Treppenanlagen eine Markierung der ersten und letzten Stufe. Der helle Sandstein erschwere die Orientierung für sehbehinderte Menschen durch fehlende Bodenkontraste. Auf dem Podest zwischen den Treppenabsätzen sollte nach dem Vorschlag der Arbeitsgruppe eine Führungslinie markiert werden.

"Schon bei einem Rundgang vor einem Jahr wurde auf fehlende Barrierefreiheit aufmerksam gemacht", so Wulf Greiling, der Sprecher der Arbeitsgruppe. "Doch viel verändert hat sich nicht." Dabei soll es allerdings nicht bleiben. Verschiedene Stellen sagten zu, die Anliegen der Arbeitsgruppe zu prüfen und sich um Abhilfe zu bemühen.

Wer Probleme mit Barrieren hat oder sich über das Thema Mobilität für behinderte Menschen informieren will, kann sich an die Koordinierungsstelle für Behindertenfragen im Sozialamt der Stadt wenden: Tel. 4 92-50 27, Fax 4 92-79 01, E-Mail rueterd@stadt-muenster.de.