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Ausstellung in Münster zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Unter dem Motto: "Sich regen bringt Segen? Arbeit in der Geschichte" begaben sich von September 2004 bis Februar 2005 insgesamt 246 münstersche Schülerinnen und Schüler aus 13 Schulen auf Spurensuche. Sie forschten in ihren Familien, befragten Verwandte, suchten in der Nachbarschaft nach Informationen, sie recherchierten in Archiven und entdeckten Literatur in den Bibliotheken. Sie ließen nichts unversucht, um Antworten auf ihre vielfältigen Fragen an die Geschichte zu finden.

6. September bis 10. Oktober im Haus der Niederlande in Münster
Alle Forschungsarbeiten zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2004/2005 werden in einer Ausstellung im Haus der Niederlande vorgestellt.

Auch wenn die Preisträger noch nicht bekannt sind, sicher ist, dass es so viele Beiträge aus Münster noch nie gegeben hat. Freute man sich vor zwei Jahren über 77 Beiträge aus den Schulen Münsters – so viele, wie aus keiner anderen vergleichbaren Stadt im Bundesgebiet –, so sind es in diesem Jahr 110 Beiträge. Mit diesem zahlenmäßig überragenden Ergebnis macht Münster seinem Ruf als "heimliche Hauptstadt des Geschichtswettbewerbs" alle Ehre.

Die Themen und Ergebnisse der Spurensuche sind vielfältig und eindrucksvoll. Die meisten Beiträge entstanden zu einzelnen Berufen. Es geht um ganz alte Berufe wie den Türmer und den Kiepenkerl, um Bäcker oder Steinmetze aber auch um Sekretärinnen und Verkäuferinnen.

Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad
Eine weitere große Gruppe untersuchte Firmen und Betriebe. Das Augenmerk richtete sich etwa auf Brauereien, den Hafen oder die Zeitungen. Für den Bereich Landwirtschaft interessierten sich vor allem die jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die häufig in ihrer Verwandtschaft auf Spurensuche gingen. "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" heißt eine Arbeit von drei Schülerinnen aus der 8. Klasse der Marienschule.

Zehn Beiträgen liegt ein biografischer Ansatz zugrunde. Hier findet sich eine Arbeit über einen griechischen Gastarbeiter oder über den ersten Arzt in Gremmendorf. Einige Teilnehmer beschäftigten sich mit der Arbeit in der Kriegs- und Nachkriegszeit, so mit dem Leben als Soldat oder mit der Arbeit in der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg.

Schließlich geht es um Arbeitsverhältnisse, ein Kapitel, das sehr breit angelegt ist. Es umfasst Stichworte wie Gewerkschafts- und Akkordarbeit ebenso wie die Beschäftigung von blinden Menschen.

Manager des eigenen Projekts
Der historischen Spurensuche liegt das forschend-entdeckende Lernen zugrunde. Anders als im Schulunterricht wird hier das Lernen selbst organisiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickeln ihre Fragen selbst und suchen selbstständig nach Antworten. Sie müssen überlegen, wo sie Hilfe und Unterstützung bekommen, wo sie Informationen zu ihrem Thema finden und dürfen auch den Zeitfaktor nicht aus dem Auge verlieren. Sie werden Manager ihres eigenen Projekts.

In der Ausstellung werden alle Arbeiten aus Münster mit Textauszügen im Originalwortlaut und einigen Abbildungen gezeigt. Der Ausstellungstermin liegt bewusst vor der offiziellen Bekanntgabe der Preise, die am 19. Oktober sein wird. So erhält jede Arbeit die gleiche Gewichtung, hat jeder einzelne Beitrag den selben Stellenwert.

Die vollständigen Arbeiten sind während der Ausstellungszeit im Krameramtshaus einzusehen. Nach der Ausstellung werden die Wettbewerbsbeiträge auf Dauer im Bibliotheksbestand des Stadtarchivs aufbewahrt, wo sie auch weiterhin zur Einsichtnahme zur Verfügung stehen.

Die Ausstellung wird am 4. September um 17.30 Uhr im Rathausfestsaal in Münster eröffnet. Zu sehen ist sie vom 6. September bis 1. Oktober im Krameramtshaus, Alter Steinweg 6/7, dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr.

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