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Auf Platt von Göttlichem und Allzumenschlichem

„Spielwiärks“ im Kulturbahnhof Hiltrup vor vollem Saal

Münster-Hiltrup. Durch den Saal nach hinten und ganz nach vorn humpelt Moses am Wanderstab, trifft Gott auf der Bühne. Im Plattdeutschen erscheint das möglich, im Kulturbahnhof Hiltrup war es so – bei der Aufführung … der Niederdeutschen Bühne. Die Visite auf dem Berg Sinai war nicht die einzige Überraschung dieses sonnigen Nachmittags – ganz menschlich Allzumenschliches gab es auch, nicht zu knapp.

Dieser Moses grantelt, nennt so einiges von den 10 Geboten „dösig“, den Respekt für Mutter und Vater aber gut – Gott hat es schwer mit ihm, aber ja auch vergessen, den Moses etwas zum Aufschreiben mitbringen zu lassen. Sturheit ist ja auch nicht schlecht, heißt es quasi begleitend dazu in einem Lied, das Georg Bühren singt, mit Alexander Buske als zweitem Gitarristen.

Mit ihnen und Heinz Bösing, Bernd Artmann, Sophia Demming, Anne und Charlie Eisenhawer, Karin Wolbeck, Rolf Nettebrock, Hermann Fischer und Kathrin Henschel zaubert die Niederdeutsche Bühne wieder einmal das pralle Leben auf die Bühne des Kulturbahnhofs.

Das neue Theater-Stück der NDB, das am 18.11. seine Premiere sehen wird, heißt „Schietwiär“, und passt überhaupt nicht zum Wiär an diesem Sonntagnachmittag. Im sonnendurchfluteten Ex-Wartesaal vergeht die Zeit wie im Fluge, und der Saal ist voll, was Geschäftsführer Ludger Hove freudig überrascht. Eingeplant war auch ein Auftritt Hiltruper Schüler – die erkrankt passen mussten.

Die zweite Halbzeit von „Up den twedden Blick“ widmet sich den zwischen menschlichen Beziehungen eines Paares. Ob es ums Nicht-Zuhören geht oder den notorisch Unentschlossenen, der sich nicht entscheiden kann zwischen Spazierstock und „Paraplüü“. Oder den Konsequenzen für den Urlaub, wenn die Gemahlin einer nicht orientierungssicheren Nachbarin vertraut.

Dann entlassen die Musiker die Gäste in den Abend. Am 15.10. gibt es wieder „En Veerdelstündken Platt“, in der Vorlese-Reihe der NDB im TheaterTreff des Theaters Münster.

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