Archäologische Blicke unter Wolbeck

Archäologische Blicke unter Wolbeck
Ein Grabungsort im Wigbold und seine Fundstücke: Dr. Aurelia Dickers berichtet aus erster Hand. Foto: anh.

Rundgang des Heimatvereins Wolbeck stark gefragt

Münster-Wolbeck. Zu einem „archäologischen Rundgang“ hatte der Heimatverein Wolbeck eingeladen – der führte auch in „Wolbecks Wintersport-Gebiet“.

Für das Archäologische zeichnete Dr. Aurelia Dickers verantwortlich, im Stadtplanungsamt der Stadt Münster verantwortlich für Bodendenkmalpflege und Archäologie, beteiligt an vielen Grabungen in Wolbeck, wie sich zeigte. Bei milden Temperaturen und Sonnenschein zählte Alfons Gernholt 52 Gäste der Führung, zu der der Vorsitzende, Bernhard Karrengarn, begrüßte.

Karten zur Situation verschiedener Jahrhunderte: Dr. Aurelia Dickers und Bernhard Karrengarn. Foto: anh.
Karten zur Situation verschiedener Jahrhunderte: Dr. Aurelia Dickers und Bernhard Karrengarn. Foto: anh.

An der Kirche St. Nikolaus ging es los, weiter zur Elisabeth-Vikarie, einer von historisch zwei bzw. dreien, weiter zum Angelseitenpfad und über die Gruetpaorte schließlich zum ehemaligen Standort des „Kurhauses“.

Bestens besucht: Der archäologische Rundgang mit Dr. Aurelia Dickers, Bernhard Karrengarn und Alfons Gernholt, hier mit Blick rechts auf die Gruetpaorte. Foto: anh.
Bestens besucht: Der archäologische Rundgang mit Dr. Aurelia Dickers, Bernhard Karrengarn und Alfons Gernholt, hier mit Blick rechts auf die Gruetpaorte. Foto: anh.

Während Wolbeckern die meisten Orte von Ausgrabungen bekannt sind, zeigte Dickers viel mehr. Fotos von etlichen Fundstücken, Karten des Wigbold und der an den Grabungsorten ermittelten Orte von Mauern und Brunnen oder auch Fundorten von Abfall: Wo Abfall platziert wurde, stand kein Haus – so eines der Indizien, mit denen die Archäologie arbeitet. lieben Archäologen würden Rätsel, so Karrengarn, was Dickers lächelnd mit einem deutlichen Ja quittierte. Die Rätsel sind in Wolbeck besonders schwierig, denn hier lagerten die Menschen seit dem 12. Jahrhundert, als eine Streusiedlung entstand, nicht Schicht über Schicht, sondern „seit Jahrhunderten auf einem Niveau“. Und wo Schwellbalken auf einzelnen Steinen als Fundament eines Hauses dienten, blieb kaum ein Hinweis darauf. Die liefern Fundstücke wie Keramiken. Deren Herkunft und Alter ist ungefähr bekannt und erleichtert die Datierung.  Ein besonders edles Gefäß verrät: Hier wird einer der Burgmannshöfe gestanden haben, von Adel bewohnt.

Ein Grabungsort im Wigbold und seine Fundstücke: Dr. Aurelia Dickers berichtet aus erster Hand. Foto: anh.
Ein Grabungsort im Wigbold und seine Fundstücke: Dr. Aurelia Dickers berichtet aus erster Hand. Foto: anh.

Von der Landesburg blieb die leichte Erhebung, die man Tripps Hügel nennt, die „Motte“ aus dem 12. Jahrhundert. Als das Gebiet um den Hügel noch nicht weitgehend aufgefüllt war, fanden sich steile Abhänge – die Voraussetzung für Schlittenfahrten. Gernholt erinnerte daran, nicht ohne im Zusammenhangt mit dem geplanten Bürgerpark anzuregen, man könne doch diese Situation teils wiederherstellen. Da deutete Dickers keinen Spielraum an.

Bestens besucht: Der archäologische Rundgang mit Dr. Aurelia Dickers, Bernhard Karrengarn und Alfons Gernhol, hier am Angelpfad mit der Brücke zur Gruetpaorte. Foto: anh.
Bestens besucht: Der archäologische Rundgang mit Dr. Aurelia Dickers, Bernhard Karrengarn und Alfons Gernhol, hier am Angelpfad mit der Brücke zur Gruetpaorte. Foto: anh.

Karrengarn zufolge denkt der Heimatverein an weitere Führungen zum Thema.

Links zu Heimatverein, Kommission und Denkmalpflege in der Stadt Münster

https://www.heimatverein-wolbeck.de/veranstaltungen/

https://www.lwl.org/pressemitteilungen/nr_mitteilung.php?urlID=24563

https://www.stadt-muenster.de/denkmalpflege/startseite