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Arbeitskreis Flüchtlinge trifft sich erstmals gegenüber der Flüchtlingsunterkunft Heidestraße

Münster-Angelmodde. Zum ersten Treffen des Ökumenischen Arbeitskreises Flüchtlinge in Münster Süd-Ost kamen über dreißig Teilnehmer – mit acht bis zwölf habe er gerechnet, sagte Pfarrer Hartmut Hawerkamp im gerade ausreichenden Saal im ersten Stock des Gemeindezentrums der Friedens-Kirchengemeinde.

Vorbereitung auf neue Nachbarn läuft an

In der zweiten Oktoberhälfte kämen bis zu fünfzig Flüchtlinge in die Heidestraße 8 und 10, die gegenüber liegt, da wolle man den „neuen Nachbarn etwas Hilfe anbieten können“. So wolle man starten, sich austauschen, Ideen sammeln, ohne verbindlich Aufgaben festzulegen.
Nicht nur Profis von Diakonie (Jochen Kriegeskorte), Caritas (Gabriele Limbach) und Gemeinden wie die Pfarrer Hawerkamp und Klaus Wirth waren gekommen, auch Ehrenamtliche aus den Gemeinden, etwa von der Kleiderkammer oder Diakon Ralph Bisselik, Ansprechpartner für die Gemeinde St. Nikolaus Münster, sondern viele Bürger. Auch einige mit Erfahrung aus der Flüchtlingsarbeit am Hof Buddenbäumer, von Gerhard Canstein bis Kurt Pölling.
Zwei Flüchtlingsschicksale skizziert Hawerkamp, zitiert dann Moses Aufruf, sie nicht zu unterdrücken: „ihr auch seid Fremdlinge in Ägyptenland  gewesen“. Er schließt: Bald würden hier die Schicksale erzählt. Die beiden Häuser liegen gegenüber. Es würden „schwerpunktmäßig auch Familien“ kommen.
Was sie denn motiviere?, fragt Hawerkamp die Hilfswilligen und bildet angesichts des Zustroms fünf Gesprächs-Gruppen. „Ich bin auch ein Flüchtlingskind“, sagt eine Frau und meint, die Flucht von Deutschland nach Deutschland sei weniger gefährlich gewesen als der der Flüchtlinge. Einer erzählt, sein Vater habe aus Pommern flüchten müssen. Eine andere berichtet, dass sie ein Pflegekind aus schwierigen Verhältnissen hatte – die Begleitung sei für sein Leben wichtig gewesen. Warum nicht hier auch, „einen Zeit lang, so gut wie es geht „Wenn viele ein bisschen machen“. „Wenn so viele Freiwillige da sind“, meint Bisselik, „dann wird das eine tolle Sache“. Nach Berichten von Deutsch- und Mal-Angeboten am Hof Buddenbäumer geht es um Ideen für die Heidestraße. Mögliche Hilfe liegt auch da, wo man sie nicht gleich vermutet: Bei der „Tafel“ hülfen ja auch Migranten mit, ob die als Dolmetscher einspringen dürften, fragt eine Frau von der „Tafel“? Bei der Kleiderkammer Südost, so eine ihrer Ehrenamtlichen, sei nicht nur reichlich Kleidung da (und eine separate Abteilung Damen), sondern auch Spielzeug. Die Kammer könne gern mehr genutzt werden, nicht nur von Flüchtlingen. Die Hilfswilligen steuern weitere Ideen und Angebote bei, viele hinterlassen Kontaktdaten.

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