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Arbeitgebermarke statt Unsinn: Tipps zum Recruiting

Arbeitgebermarke statt Unsinn: Tipps zum Recruiting 3

Münster-Amelsbüren. Bei der Suche nach Mitarbeitern machen viele Firmen vieles falsch, sagt Heiko Golbs: Werbebotschaften wie „ab sofort Mitarbeiter gesucht“ oder „Wir stellen ein“ seien „zum Haare raufen“ oder auch „eine völlig bescheuerte Aussage“, erklärte er beim Unternehmer-Frühstück des Handwerker-Gewerbevereins Amelsbüren zum Thema Recruiting: „Wer ist denn ‚Wir‘?“. HSo oder ähnlich schlecht seien 90 Prozent der Mitarbeiterwerbung gestaltet, sagte er am Sonntag im proppevollen Lager der Firma Elektro Mühlenhöver. Viele Unternehmer und auch Mitarbeiter waren gekommen.
Ein Unternehmen müsse eine Arbeitgebermarke finden, vom Chef bis zu den Mitarbeitern. Kompetenz, Qualität und Verlässlichkeit seien heute selbstverständlich und reichten eben deshalb nicht mehr aus. Man brauche eine Arbeitgebermarke: “Was wollt ihr denn, dass man über euch denkt?“ Der Arbeitsmarkt sei weitgehend leergefegt. „Niemand sucht einen Job – jeder sucht einen guten Arbeitgeber. Die wechseln erst, wenn ihr euch bei denen bewerbt!“, schärfte Golbs den Gästen ein. Wie man das hinbekommt, zeigte er an Beispielen von Kampagnen seiner Agentur „Freundeskreis“, die in Amelsbüren beheimatet ist.
# Zum Teil gehe es darum, mehr Menschen für das gefragte Handwerk zu begeistern anstatt für den Gang an eine Universität.
„Sei ein guter Arbeitgeber und sprich darüber“, appellierte er. Längst setzen Golbs‘ Kunden darauf, ihre Mitarbeiter potentielle Mitarbeiter werben zu lassen: auch in Kampagnen mit Fotos und Videos, immer aber mit authentischen Botschaften, die nicht von einem Marketer verfasst sind. Ein wichtiger Effekt auf diesem Weg: der Chef bekommt mit, was seine Mitarbeiter bewegt an ihrem „Job“. Die Arbeitgebermarke soll man jetzt entwickeln und vermarkten, denn jetzt hätten die Unternehmen die Mittel, sich auf dem Markt zu präsentieren und sollten daher jetzt investieren, aber gezielt und schlau. „Nutzt eure Ressourcen wo es nur geht!“
Golbs‘ Schlusssatz zum Thema Recruiting: „Schafft euch eine Botschaft, die im Kopf hängen bleibt. Macht euch sexy!“

Mit einer Marke um Mitarbeiter werben und die eigenen Ressourcen zu nutzen, das legte Heiko Golbs den Gästen des Unternehmerfrühstücks lebhaft nahe. Foto: Eventfotograf A. Hasenkamp, Münster.

Zu Beginn hatte sich Jens Weduwen mit seiner Firma Elektro Mühlenhöver vorgestellt. Zu seinem Lebenslauf gehört ein Jahr auf Norderney und der Werdegang auf die Meisterschule und schließlich die Übernahme der Firma Mühlenhöver. Die Aufgaben würden immer größer, sagt der Weduwen, sie umfassen „Smart Home“, Audiosysteme und Ladesäulen für Elektroautos, es werde aber auch „geflext und gestemmt“: aber „den klassischen Strippenzieher gibt es nicht mehr“.

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