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Antonius-Kapelle: Breitere Basis gesucht

Münster-Wolbeck. Die Mitglieder des Kapellenbauvereins St. Antonius Wolbeck haben die vorgesehene Entscheidung für ein Baukonzept verschoben. Das Thema soll beim Pfarrfest von St. Nikolaus am 20. September in eine breitere Öffentlichkeit gebracht werden; dann soll sich die Versammlung der Mitglieder vor dem Jahresende treffen.

Vorgesehen war für die Mitgliederversammlung am Mittwochabend im Pfarrheim die Auswahl eines der beiden Konzepte, des historisierenden oder des modernen. Dann beantragte Roland erfolgreich Vorholt, vor der Abstimmung neue Aspekte zu besprechen.

Diskussion über Baustile statt über Sinn?

„Wir diskutieren über Baustile“, bedauerte Vorholt, „und nicht über Sinn und Zweck der Kapelle“. Das solle man aber tun. In Wolbeck sind Stimmen laut geworden wie diese, berichtete Vorholt: Die Kapelle sei nur „das Werk von ein paar wenigen“ oder „Da wollen sich einige ein Denkmal setzen“. In diese Ecke dürfe das Projekt nicht geraten. „Wenn das mit der Kapelle verbunden wird, dann ist das eigentliche Anliegen schon ein bisschen den Bach runter gegangen“. Es gehe darum, betonte das Mitglied des Pfarrgemeinderates, „Zeichen zu setzen bei all diesem Rückbau von Kirche“.

Antonius-Kapelle: Eine Sache für die breitere Öffentlichkeit?

Wie Pfarrer Franz Westerkamp plädierte er für eine Verschiebung und für den Gang in die breitere Öffentlichkeit. Dafür eigne sich das Pfarrfest. Man solle, so der Pfarrer,  größere Akzeptanz in der Bürgerschaft und mehr Menschen „als Sympathieträger für diese Idee gewinnen“. „Ich halte es nach wie vor für eine gute Idee, keine Frage.“ Es gehe auch darum,  „gerade in einer Zeit, wo Gebäude geschlossen werden, zu zeigen, dass wir Glaubende sind“. Er befürwortete „mehr Lobby-Arbeit“, die Modelle seien erst seit kurzem bekannt. Außerdem, so Karl-Heinz Markfort: „Wir haben das Geld ja sowieso noch nicht“.

Der Pfarrgemeinderat habe sich für eine breite Basis ausgesprochen, berichtete Wilhelm Runtenberg, Vorsitzender des Vereins, aus einem Gespräch mit dem Gremium. „Wir sind zu wenige“, meinte Hedwig Thomalla, und Josef Leifert merkte an, hier säßen „29 von 6000“.

Bernhard Bußmann und Norbert Schulz, Befürworter verschiedener Modelle, waren sich indes darin einig, dass letztlich das entschlossene Handeln einer Handvoll Menschen entscheide. Das sei auch früher beim Bau der Kapelle und des Ziegenbocks-Denkmals so gewesen.

Alfons Gerwing vom Kirchenvorstand von St. Nikolaus befürwortete, beim Pfarrfest die Gelegenheit zu nutzen, über Sinn und Nutzung einer Kapelle zu sprechen.

Dagegen befürchtet Norbert Schulz, man habe dann „150 Leute und 150 Meinungen“; das bringe keinen Schritt weiter. Vorstandsmitglied Martin Schulz sagte, „es mangelt nicht am Transport der Idee.“

Die Fusions-Pläne der Pfarrgemeinden in Münsters Südosten haben für die Mitglieder keinen Einfluss auf das Für und Wider. Die Kapelle bleibe ein Anliegen der Wolbecker, so Heinz Sasse.

Josef Leifert brachte eine Anregung aus dem Vorstand des Heimatvereins Wolbeck ein. Ein historisches Konzept sei sinnvoll; man solle sich aber an der bis 1898 vorhandenen Form der Kapelle orientieren, die eine etwas andere, acht-eckige Form und Fachwerk-Elemente aufweist. Der Vorstand nahm die Idee auf, hier nach einem Architekten zu suchen, der aus dieser Variante ein Konzept entwickelt. Bisher hatte ihn keiner der vier Architekten aufgegriffen. Vorstandsmitglied Gerald Plenter gab zu bedenken, hierzu liege nur ein Foto vor. Gerta Schmitz entgegnete, „ganz genau so braucht das garnicht zu sein“.

Kirchenvorstand von St. Nikolaus positioniert sich

Zur Position des Kirchenvorstands sagte Gerwing, er wolle zwar „Starthilfe leisten“,  habe aber den Grundsatzbeschluss gefasst, sich nicht an der Finanzierung zu beteiligen.

Sehr viele Mitglieder beteiligten sich in den anderthalb Stunden, in denen Modelle und Details im Vordergrund standen. Schließlich befürwortete eine Mehrheit von 15 Mitgliedern die Verschiebung, 11 stimmten dagegen. Die Versammlung beschloss einstimmig, die nicht vorgesehene Abstimmung  mitzutragen.

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