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Andere Sichten auf das Weihnachts-Geschehen

Krippe mit Terracotta ausu Peru.

Krippe mit Terracotta ausu Peru.

Münster-Angelmodde. „Man kann an den Krippen auch Kulturen entdecken“, sagt Pfarrer Thomas Schulz im Gallitzin-Haus, wo seine Ausstellung von Krippen zwei Etagen füllt.

Im Auge hat er dabei besonders eine Krippe aus Peru. Die Anzahl der Unterschiede zwischen der Krippe aus Peru und eher typisch deutschen oder europäischen ist groß. Mancher Unterschied ist naheliegend, andere können nachdenklich machen.

Maria kennt man als andächtig betend, sagt Schulz – hier sitzt sie und scheint fröhlich zu lächeln. „Da ist nicht Andacht, das ist Lebensfreude.“ Figuren von Musikern kennen viele Krippen, Engel musizieren. Hier aber scheinen es Leute aus dem Volk zu sein. Sie spielen keine Harfe, sondern Trommel und Geige.

Auffällig ist auch, dass allerhand Essbares zur Krippe gebracht wurde, nicht weniger als drei große volle Körben. Maiskolben sind darunter. In einer anderen peruanischen Krippe bringen Fischer ihren Fang. Die Tiere sind andere, ihre Vielfalt ist größer. Da ist ein Lama, und eigentlich gehören noch Vögel dazu – aber der Kaktus aus Ton, auf dem sie sitzen, ist zerbrochen, und Schulz hat auf ihn verzichtet.

Aufgefallen ist Schulz noch, was er bislang nicht gesehen hat: Darstellungen der Heiligen Drei Könige: „Ich habe noch keine Krippe aus Peru mit Königen darin gefunden.“ Allerdings war er auch nicht selbst dort.

Die Öffnungszeiten: Samstags von 14 bis 17 Uhr, sonntags 14 17 Uhr, dienstags 14 bis 18 und donnerstags 14–18 Uhr. An Heiligabend und am 1. Weihnachtstag bleibt die Ausstellung geschlossen, am 2. Weihnachtstag ist sie geöffnet. Für Gruppen können darüber hinaus weitere Termine gebucht werden unter: Schulz-t@bistum-muenster.de.

Die Ausstellung zählt seit ihrer Eröffnung einige Exponate mehr. Monika Kordt hat ein Gemälde beigesteuert, Schulz mehrere, eine Krippe aus Katmandu kam hinzu und eine, die aus einem Stück Mooreiche geschnitzt ist.

Eine Arbeit Schulz‘ ist inspiriert von einem Ausspruch des Musikers Leonard Cohen und ist nun betitelt: „Durch den Riss in der Schöpfung kommt das Licht in die Welt.“

Eine deutsche Krippe aus Sandstein wird in den Weihnachtstagen den Standort wechseln: Aus dem heimeligen geheizten Gallitzin-Haus mit seinem Kachelboden geht es zum Bauernhof in Heu und Stroh, im Freien. Sie ist die letzte Station des Stationen-Gottesdienstes am Heiligabend. Und am ersten Weihnachtstag geht es wieder zurück ins Gallitzin-Haus. Dort wird die Krippe dann wieder in der Ausstellung zu sehen sein.

Wer die Krippen nicht nur im Kopf mit nach Hause nehmen möchte, findet einige als Motiv von Briefkarten. Außerdem gibt es Motive ähnlich dem Angelmodder Adventskalender als Puzzle.

Nachtrag: Krippe aus Peru auf dem Petersplatz zu sehen

Wie der Zufall es will, ist es auch eine Krippe aus Peru, die auf dem Petersplatz in diesem Jahr im Vordergrund steht. Sie wurde von Papst Franziskus eingeweiht und gesegnet und ist seit dem 10.12. 45 Tage lang dort zu sehen.

Einen kurzen Blick darauf kann man hier werfen: https://www.youtube.com/watch?v=cqXKPT2K5Nw

Mehr zur peruanischen Krippe im Vatikan-Staat hier: https://www.peru.travel/de/neuigkeiten/peruanische-krippe-spielt-die-hauptrolle-bei-weihnachten-2021-im-vatikan

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