Albersloh: Dechant proklamiert König Tobias Haubrock

Sendenhorst-Albersloh. Sie sind unermüdlich. Schon um 6 Uhr zog das Kolping-Blasorchester durch die Straßen von Albersloh, dann feierte man um 8 Uhr in St. Ludgerus. Bürgerfreiheit und Gemeinschaftssinn beschwor Dechant Wilhelm Buddenkotte in der vollen Kirche beim Festgottesdienst zum Bürgerschützenfest. Von „freien Bürger und Hausgenossen Gottes“ spreche schon der Apostel Paulus in seinem Brief an die Epheser. Der Dechant nutzte die Gelegenheit am 3. Juli 2006: In den Kappen der Ehrengarde sammelte man für die Außenrenovierung von St. Ludgerus. Denn „der Putz bröckelt“, so Buddenkotte.

Nach der Messe und einem Dank von Oberst Theo Hohenhorst an die Messdiener schritten Ludger Breul, noch mit der schweren Königskette, und der erfolgreiche Schütze des Jahres 2006, Tobias Haubrock, gemeinsam die Reihen der Schützen und der Musikzüge ab.

Im Festzelt spielte Buddenkotte humorig mit Querbezügen zu Sendenhorst und gab angesichts der offenbar gut ausgefallenen Kollekte der Hoffnung Ausdruck, die Albersloher Tresore möchten stabiler sein als die Sendenhorster. Dann hängte Buddenkotte, vor Monaten von Breul in die Eigenheiten des Albersloher Schützenfestes eingeführt und seit Sonntagnachmittag mit der Bürgerschützen-Kravatte geehrt, dem neuen König Tobias Haubrock  – „bekannt wie ein bunter Hund und um keine Antwort verlegen – die Königskette um.

Haubrock gab wie am Sonntagabend bescheiden König Fußball die Ehre; dort war es die Band „Oparolis“, am Montag das Kolping-Blasorchester, das „Mit dem Herz in der Hand“ anstimmte. Und im Kindergarten hatte er seine Dribbel-Künste zu beweisen.

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Mit vielen kräftigen „Horrido“ würdigten die Schützen verdiente Mitglieder und Aktive.

Aus dem aktiven Dienst im Spielmannszug schied Alfred Ricken aus: Fast 80 Jahre alt, 56 Jahre Mitglied im Zug und auch im Bürgerschützenverein, der älteste Aktive der Feuerwehr-Spielmannszüge im Kreis Warendorf. „Denn wir haben ein Idol: Alfred Ricken!“ stimmte der Zug an. Eine Anekdote der Himmelfahrts-Reise des Spielmannszugs nach Sylt machte den Ehrenvorsitzenden der Bürgerschützen, Heinrich Schütte, nun zu den Klängen von „I did it my way“ als „Schützen-Hase“ bekannt.

Der Vorsitzende der Bürgerschützen, Wilfried Breul, ehrte die über 80-Jährigen   Heinrich Hörster, Heinz Kellner, Robert Jeiler, Josef Brinkschulte, Heinz Pape, Bernhard Seebröker, Ewald Rüschenschmidt, Heinrich Fischer, Franz Wiewel, Walter Schulze Dernebockholt, Josef Vogel-Lackenberg, Willi Wallmeyer, Alfons Breul, Wilhelm Waltenrath und Theodor Böcker sowie weitere für 59 Jahre Mitgliedschaft:  Paul Bartmann, Heinrich Dreyer, Bernhard Hoenhorst,  Hans Roling, Georg Rümpker, Bernhard Schnecking und Bernhard Stapel.

Zur Mittagszeit, das Thermometer signalisiert wieder 30 Grad, treten die Bürgerschützen am Ehrenmal gegenüber dem St. Josefs-Stift in der Teckelschlaut an. Vor der Kranzniederlegung betont Werner Strotmeier, Leiter des St. Josefs-Krankenhauses in Sendenhorst, das friedliche Miteinander beim Schützenfest. „Wenn die Völker aller Zeiten und aller Länder auch so miteinander gelebt hätten, wäre der Welt viel erspart geblieben.“ Strotmeier erinnerte an die Toten aller Kriege und die jungen Albersloher, die „einen anderen Lebensentwurf“ gehabt hätten, „als im Krieg zu sterben“ sowie die schrecklichen Erinnerungen der Überlebenden. Eine Aufgabe des Bürgerschützenvereins könne es sein, zur Integration der vielen Einwanderer in Deutschland beizutragen.

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Zum Hofstaat von Haubrock und seiner Königin Katharina Rauße zählen Matthias Siemann und Andrea Moß, Peter und Melanie Gilles, Stefan Haubrock und Verena Sporbeck, Gregor Naber und Uta Bünker, Christian Krieter und Victoria Marek, Christian Hövelmann und Katharina Ahlers, Andreas Buhne und Theresa Krambock, Reinhold Große-Farwick und Anne Buhne sowie Adjutant Klaus Wickensack und Anne-Christin Vogelsang.