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500 in Wolbeck gegen Krieg Russlands in der Ukraine

Demonstration mit Kerzen und Blau-Gelb auf dem Marktplatz / mit Foto-Strecke

Münster-Wolbeck (agh). Eine Mahnwache gegen die Invasion in der Ukraine füllte am Samstagabend den Marktplatz in Wolbeck. „Ich hatte eigentlich mehr Leute erwartet“, sagte ein Mann wenige Minuten vor dem Start, aber es kamen noch mehr Menschen. Die Schätzung der Polizei: 500. Menschen jeden Alters, viele Kinder, strömten zu “Lichter für den Frieden”.

Mit ihnen füllten viele Kerzenlichter das Dunkel bis hinten zur Eisdiele, dazwischen viel Blau-Gelbes: auf Plakaten, auf Kerzengefäßen, Mützen, Mänteln, auf Fähnchen der Karnevalsgesellschaft, deren Farben wie die der Ukraine blau und gelb sind: „Wir haben die Fähnchen nur umgedreht“, so Andrea Schlüter.

Einige Schlager vertreiben die Minuten vor dem Beginn: „Wozu sind Kriege da?“, gesungen 1981 von einem Jungen und Udo Lindenberg, und von der damals 17-jährigen „Nicole“ „Ein bisschen Frieden“ aus dem Jahre 1982, als es noch es SS-20 gab und den NATO-Doppelbeschluss. Auf mehreren Plakaten war das Friedenssymbol der Campaign for Nuclear Disarmament zu sehen, auf einem Plakat: „Ukraine bleib stark“.

„Für jemanden aus meiner Generation unvorstellbar“ sei, was mitten in Europa passiere, sagt Bezirksbürgermeister Peter Bensmann in seiner Ansprache; der Krieg sei ein Angriff auf Frieden und Freiheit in Europa. Er richtete sich an die Ukraine: „Falls Ihr flüchten wollt oder könnt: Ihr seid herzlich willkommen.“ Er fügt hinzu: „Dieser Krieg ist kein Krieg der Menschen in Russland. Dieser Krieg ist Putins Krieg.“ Er würdigte jene in Russland, die „sich landesweit unter Einsatz ihres Lebens gegen den Aggressor Putin stellen“. Bensmann hat, sagt er auf Nachfrage der WN, erfahren, dass in Münster Kinder mit Russland-Bezug Anfeindungen ausgesetzt sind.

Susanne Bergers singt „Heal the World“, man schwenkt hunderte Kerzen und das Banner „Viele kleine Leute … können das Gesicht der Welt verändern.“

Thomas Deipenwisch ruft die Kinder nach vorn, liest ihnen eine abgewandelte Weihnachtsgeschichte vor, von Kerzenflammen und der Hoffnung.

Nach einer halben Stunde ist das Treffen vorbei, „ein tolles Zeichen“, hatte Bensmann gesagt. An eine solche Menschenmenge auf dem Marktplatz können auch Alfons Gernholt und Bernhard Karrengarn vom Heimatverein sich nicht erinnern. Außer bei Volksfesten.

Weitere Veranstaltungen gab es am Samstag in Albersloh und am Sonntag in Sendenhorst.

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