Website-Icon Wolbeck & Münster

15. Orgel-Festwochen in Hiltrup mit starkem Publikum

Oboe und Orgel bestreiten Eröffnung einer reich instrumentierten Serie

Münster-Hiltrup (agh). „Das ist wirklich überwältigend“, bemerkte Henk Plas zur Eröffnung des ersten Konzerts der Hiltruper Orgel-Festwochen in St. Clemens. Gemeint war die Größe des Publikums, das am Sonntag zum Konzert mit Plas an der Orgel und Birgit Kocian an der Oboe gekommen war.

Meditativ und Fröhliches

Aus zwei weit entfernten Epochen stammen Bach und Nico Verrips, doch eine Ähnlichkeit gab es zwischen Praeludium und Fuge D-Dur sowie dem Concerto für (Alt-)Oboe und Orgel. Beide enthalten rasante Passagen ebenso wie Düsteres, Nachdenkliches, gerade in Verrips Lento-Satz.

Sie setzten gewissermaßen das Spektrum für dieses meditative geprägte Konzert, das im Wechsel Orgelmusik und Duette verschiedener Prägung bot, vorwiegend aus dem 20. Jahrhundert, eingerahmt von solchem aus dem 18. Und 19. Jahrhundert.

Jan Mul und Albert de Klerk

Jan Muls „Choral Joyeux“ ist fröhlich noch in den leisen Tönen, schließlich vom Himmel hoch gewaltig. Lieblich präsentiert sich Philidors Chant d’église für Oboe und Orgel, meditativ Albert de Klerks „Tres Meditationes Sacrae. Es „besingt“ anlässlich des Osterfestes die Auferstehung Jesu als Sieg des Lebens über den Tod.

Mit einem „heroischen Stück“ des Belgiers César Franck lässt Plas das Konzert enden, geheimnisvoll und drängend.

Kocians Oboen-Klänge und die Orgel von St. Clemens

Kocian ist häufig zu Gast in St. Clemens, zuletzt am Karfreitag mit Verein „Klang und Kunst e.V.“ zum Passionskonzert. Plas erinnert sich noch an ein Konzert mit Kocian vor Einbau der neuen Orgel – 2007 war das. „Man hat viel mehr Klangmöglichkeiten, es ist alles da, was man braucht. Die Orgel macht genau, was man will. Man viel bessere Voraussetzungen, um miteinander zu musizieren.“ Jetzt könne man sich darauf verlassen, dass der Ton komme. „Die Klangwelt ist auch eine völlig andere, das konnte die alte Orgel nicht leisten – die romantischen Klänge, die Färbungen …“.  Das findet auch Kocian. Mir ihren Oboen harmoniert die Orgel auf das Feinste. Die Oboistin zeigte sich als Meisterin ihrer Instrumente, auch in Verrips Concerto, wo sie von Satz zu Satz von Oboe zu Alt-Oboe und zurück wechselt.

Plas dankte vorab allen an der Reinigung der Orgel und deren Finanzierung Beteiligten.

Die zwei kommenden Sonntage bieten jeweils um 18 Uhr   sehr unterschiedlich instrumentierten Konzerte der Festwochen. Dank einer Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde spielen am 23. April (Sonntag) Katharina Leyhe (Sopran), Zoë Knoop (Harfe), Klaus Storm (Obo) und Konrad Paul (Orgel) Werke von u.a. Georg Friedrich Händel, Robert Schumann und Konrad Paul. Ganz der Orgel gehört das Finale: Am 30. April 2023 spielt Mannes Hofsink aus Meppel Werke von u.a. Jan Pieterszoon Sweelinck, Hans Tijssen und Louis Vierne.

Die Serie ist die 15. Edition der Festwochen, stellte Plas fest.

Die mobile Version verlassen