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10. Mai 1933: Als vor dem Schloss in Münster Bücher brannten

Büchersammlung: Im Mai 1933 wurden Werke von Autorinnen und Autoren, die die Nationalsozialisten als „undeutsch“ verunglimpften, vor dem Fürstenberghaus gesammelt. Foto: Stadtarchiv Münster.

Büchersammlung: Im Mai 1933 wurden Werke von Autorinnen und Autoren, die die Nationalsozialisten als „undeutsch“ verunglimpften, vor dem Fürstenberghaus gesammelt. Foto: Stadtarchiv Münster.

Gedenkveranstaltung und Lesecafé zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung / Villa ten Hompel, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Stadtarchiv, Stadtbücherei und Universität Münster laden ein

Münster (SMS). Rund 1000 Bücher verbrannten nationalsozialistisch geprägte Studierende in der groß angelegten „Aktion wider den undeutschen Geist“ am 10. Mai 1933 auf dem heutigen Schlossplatz. Damit reihte Münster sich ein in eine reichsweite antisemitisch geprägte Kampagne. Sie wandte sich gegen Literatinnen, Dichter und Journalistinnen, die die Nationalsozialisten als „undeutsch“ verunglimpften. Mit einer Gedenkveranstaltung und einem Lesecafé erinnern der Geschichtsort Villa ten Hompel, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster, Stadtarchiv, Stadtbücherei und Universität Münster an die historischen Ereignisse. Termin ist der 90. Jahrestag der Bücherverbrennung – Mittwoch, 10. Mai.  

Ab 10 Uhr informieren die Veranstaltenden auf dem Eingangshof des LWL-Museums für Kunst und Kultur (Domplatz 10) über die historischen Ereignisse. An der Ecke des Domplatzes stand vor 90 Jahren ein so genannter Schandpfahl, an dem einige Tage vor der Bücherverbrennung Werke exemplarisch angeheftet wurden. „Wir alle sind, was wir gelesen“ steht auf der Gedenktafel, die heute an gleicher Stelle an den Schandpfahl erinnert. Das Zitat stammt von Joseph von Eichendorff, der Schriftsteller und Historiker Golo Mann benannte danach eine Aufsatzsammlung.  

Unter dieser Überschrift findet von 10.30 bis 13 Uhr im Zeitungslesesaal der Stadtbücherei im Alten Steinweg ein Lesecafé statt. Gäste können Bücher mitbringen, die sie besonders geprägt haben. Jonas Riemer, Schauspieler und Rezitator, wird daraus vorlesen. Die ausgewählten Bücher müssen nicht zwingend mit der NS-Zeit zu tun haben. In entspannter Atmosphäre bietet sich bei einer Tasse Kaffee die Möglichkeit zum Austausch. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.    

Foto (oben) Büchersammlung: Im Mai 1933 wurden Werke von Autorinnen und Autoren, die die Nationalsozialisten als „undeutsch“ verunglimpften, vor dem Fürstenberghaus gesammelt. Foto: Stadtarchiv Münster.

Foto „Schandpfahl“: Die als „undeutsch“ verunglimpften Bücher wurden auf dem Domplatz an einen „Schandpfahl“ geheftet. Am 10. Mai 1933 haben nationalsozialistisch geprägte Studierende die Bücher auf dem heutigen Schlossplatz verbrannt. Foto: Stadtarchiv Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.  

Veranstaltende: Laden zur Gedenkveranstaltung zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung in Münster ein: (v.l.) Dr. Philipp Erdmann (Stadtarchiv), Stefan Querl (Leiter der Villa ten Hompel), Prof. Johannes Wessels (Rektor der Uni Münster), Pfarrer Martin Mustroph (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit), Andrea Kreuzheck (Stadtbücherei), Cornelia Wilkens (Kulturdezernentin der Stadt Münster), Andreas Determann (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit) sowie Kim Sommerer und Franka Aldenborg (Villa ten Hompel). Foto: Stadt Münster/Michael Bührke.

Foto Veranstaltende: Laden zur Gedenkveranstaltung zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung in Münster ein: (v.l.) Dr. Philipp Erdmann (Stadtarchiv), Stefan Querl (Leiter der Villa ten Hompel), Prof. Johannes Wessels (Rektor der Uni Münster), Pfarrer Martin Mustroph (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit), Andrea Kreuzheck (Stadtbücherei), Cornelia Wilkens (Kulturdezernentin der Stadt Münster), Andreas Determann (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit) sowie Kim Sommerer und Franka Aldenborg (Villa ten Hompel). Foto: Stadt Münster/Michael Bührke. 

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