Zuwachs für Kongressstadt und Touristenziel Münster

Münster.- Weiteren Rückenwind für Münster im Wettbewerb der Standorte erwartet Stadtdirektor Hartwig Schultheiß. Im zurückliegenden Jahr hat die Stadt nach seinen Angaben bei den Übernachtungen um mehr als zehn Prozent auf rund 550 000 zugelegt. Bei ausländischen Gästen beträgt der Zuwachs sogar 18 Prozent. In 2006 werde Münster seine günstige Lage zu den Weltmeisterschaft-Standorten nutzen. Schultheiß verspricht sich davon ein dickes Plus für Hotels und Gastronomie und gesteigerte überregionale Wahrnehmung – nicht zuletzt auch dank des geplanten "Public Viewing"-Angebotes auf dem Hafenplatz.

Kooperationen und Partnerschaften bewähren sich im Standort-Wettbewerb / Zuwachs für Kongressstadt und Touristenziel Münster

Der Stadtdirektor verwies insbesondere auf zwei Voraussetzungen für erfolgreiche Profilierung und Standortsicherung der Regionalhauptstadt Münster: Zum einen habe sich der städtische Eigenbetrieb Münster-Marketing durch Umstrukturierung zwei neue Geschäftsfelder geschaffen: ein Wissenschaftsbüro als zentraler Ansprechpartner für die acht Hochschulen und ein Kongressbüro zur Akquise und Abwicklung vor allem von Wissenschaftskongressen.

Zum anderen sei im Verhältnis zu den externen Partnern das Netz von Kooperationen und projektbezogenen Partnerschaften noch enger geknüpft worden. Es reiche mittlerweile über Hotelerie, Gastronomie und Einzelhandel bis zum Bistum und allen großen Museen Münsters.

Diese Strukturen spiegeln sich von der Auslandswerbung bis zum Citymanagement in der gesamten Arbeit von Münster-Marketing wider. Dabei werden städtische Mittel "nicht vorrangig zur Steigerung der Bekanntheit eingesetzt, sondern eher zur Beförderung der Anstrengungen möglichst vieler, die Stadt im harten Wettbewerb zu positionieren und sie wettbewerbsfähig zu halten und zu machen", sagte Bernadette Spinnen, Leiterin von Münster-Marketing.

Ein Beispiel sei die Auslandswerbung. Hier präsentiere sich Münster zusammen mit Partnern wie Deutsche Tourismuszentrale, Münsterland-Touristik oder Air Berlin in Auslands-Workshops und auf Messen. Im Januar 2006 werde Münster-Marketing erstmals gemeinsam mit Osnabrück in Wien auf der größten touristischen Publikumsmesse Österreichs vertreten sein.

Als weiteres Beispiel wies Bernadette Spinnen auf "neue Netzwerke" mit den Hochschulen. Erstmals entstehe direkter Kontakt zu Professoren als den Entscheidern über die Frage, wo wissenschaftliche Kongresse stattfinden. Gemeinsam mit der Kongress-Initiative soll im kommenden Jahr bei einer Informationsveranstaltung Professoren der Kongress-Standort Münster und der Service des Kongressbüros vorgestellt werden.

Die Partnerschaft mit den Kaufleuten der Innenstadt hat im Jahr 2005 insgesamt 70 000 Euro private Mittel für Projekte erbracht. Dazu gehören unter anderem: Kinderbetreuung im Maxi-Turm, Hansetafel am Tag der Internationalen Hanse und Aktivitäten zu "Schauraum".

Stadtmarketing müsse auch in Zeiten knapper Kassen dazu beitragen, dass Münster im Städtewettbewerb stets eine Nasenlänge voraus sei, so die Leiterin von Münster-Marketing. Spinnen: "Die Förderung des Landes für die Immobilien- und Standortgemeinschaft am Bahnhof, für den erstmals ausgelobten Servicepreis Münsterland wie auch für unsere modellhafte Kooperation mit dem Low-Cost-Carrier Air Berlin – das sind Beispiele dafür, dass die Innovationsstärke in der Stadt mit vielen Partnern ungebrochen ist."