Zuversicht mit leichten Schatten: Wolbecker erleben Deutschland-Schweden

Münster-Wolbeck. Die Sichtverhältnisse im Haus des Sports sind Klasse, schwärmt ein ehemaliger Sportstudent, besser als bei den Stadtwerken. Die Projektionsfläche ist groß, man ist nah dran und kann auch verstehen, was der Kommentator sagt. Und die Luft frei von Zigarettenqualm. Dennoch ist die Halle am Brandhove-Weg beim Spiel Deutschland gegen Schweden am Samstag nicht ganz voll.

 Groß ist der Jubel bei den frühen Toren, das gespannte Warten auf regelmäßige weitere Tore jedoch anstrengend. Viele Kinder und Familien sind hier bei der vom TV Wolbeck organisierten Übertragung. Mitunter, der solide Vorsprung erlaubt es, streckt man sich und gähnt auch einmal entspannt. In der Pause lockt das nahe Grün, selbst den Ball zu treten. Alte Volleyballer frischen Erinnerungen auf. Der Elfmeter schreckt die Sportfreunde kurz auf. An die im Dutzend knapp verschossenen Distanzschüsse  – „Gibt’s doch nicht!“ – gewöhnt sich das zufriedene, aber torhungrige  Publikum. Ein Mädchen denkt die Fern-Versuche konsequent zu Ende: „Papa, gilt eigentlich auch ein Torwart-Tor?“.

Der Elfmeter ging daneben Früh ist man gewiss: Es geht weiter. Gegen Argentinien wird es gehen, sind sich zwei Jung-Fußballer nach dem Spiel einig. Lasse und Stefan spielen beim VfL in F1 und E3. Beide tippen auf ein 2:1, aber jeweils für eine andere  Mannschaft.

Skepsis gegenüber den Chancen gegen Argentinien bewegen hundert Meter weiter, auf dem Hof Buddenbäumer, auch die Angelmodder Jungschützen. Jedenfalls fällt dort die Begeisterung über das 0:1 für Mexiko gegen Argentinien stürmisch aus. 70 Fußballbegeisterte erlebten in der alten Scheune das Spiel gegen Schweden. Bei viel frischer Luft, denn das Dach ist neu, aber die Lücken zwischen den alten Brettern an der Stirnseite lassen Licht hinein und Wärme hinaus. Ein Trecker hält eine Deutschland-Flagge, die Wände zeigen rustikales Scheunen-Ambiente, Euro-Paletten dienen als Bühnen-Ersatz. Praktisches Zupacken ist kurz nach dem 1:0 gefragt: Ein Liebhaber der Fußball-Praxis trifft mit seinem Leder die Antenne. Doch auf einem Bauernhof ist auch eine Leiter nie fern.