Zu Gast bei Freunden des Balletts

Münster-Wolbeck. Elf Spieler, gekonnte Doppelpässe, begeisterte Fans – und sechs Fußbälle. Es war Ballett, Fußball-Ballett mit einer Reise durch alle Gefühls-Stationen von der Euphorie zur Niedergeschlagenheit. Die „WM-Variationen“, choreographiert von Isabella Braun, beschlossen einen reichhaltigen, erfrischenden Ballett-Abend mit vielen Überraschungen. Putzige Darbietungen der Kleinsten, Farbenpracht und beachtliche Choreographien zeigten die 180 Akteure des Ballettstudios Tenbrock am Samstagabend in der Waldorfschule in Gievenbeck.

Zahlreiche Choreographien forderten beste Abstimmung von den Tänzerinnen und Tänzern beim Ballett-Abend in der Waldorfschule in Gievenbeck. Der Abend begann mit einer Choreographie von Tamami Maemura, die seit knapp anderthalb Jahren für das Ballettstudio Tenbrock tätig ist. Die Musik „Separate Ways“ zu „The Dance of Body and Soul" stammt vom münsterischen Komponisten Burkhard Fincke. Dieses Stück wurde bereits im großen Haus der Städtischen Bühnen Münster gezeigt.

Individuelle Stärke im Ausdruck forderten gerade die Stücke für viele Akteure.„Länderspiel“ greift die Steilvorlage der Fußball-WM auf und führt in einem Parforce-Ritt durch Musik und Gebräuche von 14 Ländern: Aus Holland zur Musik Prokofievs zu einem sehenswerten Czardas von Miriam Hummelt, über Russland nach Ägypten und Asien und über Brasilien und Jamaika zur schließenden Polka. Von einfachen Figuren bis zum anspruchsvollen Ausdruckstanz mit großen Ansprüchen an individuellen Ausdruck und Gleichtakt reichte die Palette der Choreographien von Maemura und Isabella Braun. Früchte langer Vorbereitungen zeigten sich auch im Tanz mit Tambourinen. Wer nach diesen Leistungen und einer beeindrucken Vielfalt schöner Kostüme zufrieden ans Heimgehen dachte, hätte weitere Höhepunkte verpasst. Besonders in „Kampf“  zeigten sechs Fortgeschrittene ihr Können.

 Emotion mit sechs Bällen: Das Ballettstudio aus Wolbeck zeigte „WM-Variationen“.Wer die Aufführungen über die Jahre beobachtet hat, konnte die Fortschritte vieler Einzelner beobachten und die Früchte einer langen Aufbauarbeit, dank derer auch auf männliche Tänzer zurückgegriffen werden kann. Mit Braun und Maemura wirken zwei Professionelle für Tanz und Tanzpädagogik am Ballettstudio, das seit 1983 in Wolbeck arbeitet.