Wolbecker Künstler präsentiert im Gallitzin-Haus in Angelmodde

Münster-Angelmodde. „So eine Ausstellung haben wir, glaube ich, noch nicht gehabt“, sagte Dr. Ute Ewering den Gästen der Vernissage von Dr. Peter Jansen am 12. November 2007. Ewering begrüßte den Wolbecker Künstler im Beisein des neuen Vorsitzenden der Heimatfreunde Angelmodde, Georg Volbers.

„Beschwingt und andersartig“ seien die Werke, „einem Medium gewidmet, das uns täglich begleitet“. Nämlich: dem Papier. Allerdings handgeschöpftem aus einheimischen Pflanzen. Jansen zeigte am Sonntagmorgen im Gallitzin-Haus, dass seine Gedankengänge hinter den Exponaten nicht minder besonders sind.

Papier als Schöpfungs-Akt

Handgeschöpftes Papier Das handgeschöpfte Papier ist „Schöpfung“ und Jansen belässt es so. Was Gott geschöpft habe, könne er nicht verbessern, sagt er.
In der Tat gibt es wenige Eingriffe in das unterschiedlich raue, in unterschiedlichen Farbtönen naturbelassene Papier, die ineinander greifenden Zellulose-Teilchen. Der Rohstoff   bietet Unterschiede genug: Brennnesseln, Maispflanzen, Weizen, Schilf, Osterglocken, Kartoffelkraut. „Ursprüngliche Pflanzen erfahren eine Verfremdung im geschöpften Papier. Es sind keine Abbildungen der Natur.“ Wenig ist gefaltet. Einige Papierbahnen halten Gewebe-Streifen zusammen. Jansen webt auch selbst, sagt er beiläufig. Was sein künstlerisches Dazu-Tun sei? Wenig, meint er, er habe selektiert. Hinzugefügt sind meist nur schlichte geometrische Formen, in der Geradlinigkeit und der Gleichmäßigkeit der Farbe Kontraste zum Papier.
Jansen zeigt auch andere Seiten: Ein kleines Gedicht ist da, dem Schöpfen gewidmet und zwei Tier-Bilder sind gemalt. Käfer, Frösche – es sind die kleinen Tiere, die Jansen ins Licht rückt.
Mit sichtlicher Freude antwortet der strahlende Jansen Fragen der Gäste. Ob man denn dem Papier ansehen könne, aus welcher Pflanze es gemacht sei? Ja, das könne er schon, entgegnete Jansen und führte anhand seiner Werke durch die Flora.
Dr. Peter Jansen vor dem Kultur-Objekt.Ein Bild steht für ihn für die gesamte Kultur: Schöpfung, Papier, Buchstaben – Grundlage des Speicherns von Wissen, betont Jansen. Weltweit gibt es 450 Künstler, die mit handgeschöpftem Papier arbeiten, in Deutschland etwa 70, schätzt der Wolbecker.
Musikalisch untermalte die Vernissage Marek Hermann, Leiter der Yamaha-Musikschule in Warendorf.
Die Ausstellung ist bis zum 10. Dezember 2006 in Angelmodde zu sehen.

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