Kunstrasen gesegnet: Erfolg eines Mitmach-Vereins mit Rückendeckung

Kunstrasen gesegnet: Erfolg eines Mitmach-Vereins mit Rückendeckung
Während Sachverständige noch den Rasen prüfen, wohnen Offizielle schon der Einweihung des Kunstrasens bei, unter ihnen Norbert Reisener (r.). Foto: anh.

Zuletzt aktualisiert 28. Juli 2017 (zuerst 26. Mai 2017).

Münster-Wolbeck. x Der Diakon legt erst einen Schal des VfL Wolbeck um, tauscht ihn dann um gegen Stola und Weihwasser: Johannes Gröger segnete am Donnerstag bei einem großen Festakt den neuen Kunstrasenplatz auf dem Gelände der Bezirkssportanlage Südost.
Schon seit November 2016 erfreut der Kunstrasenplatz die Herzen vieler Kicker, gleichmäßig glatt, ohne den Ball irritierende Hügel und tückische Löcher, manch ein Älterer hatte sein weiteres Kicken vom körperschonenden neuen Geläuf abhängig gemacht und ist noch dabei.
Ein Zelt hat der VfL eigens aufgebaut für etliche Dutzend Gäste:  Oberbürgermeister Markus Lewe, Cornelia Wilkens als Dezernentin für Soziales, Integration, Kultur und Sport, Michael Willnath als  der Leiter des Sportamts, Ute Huhtasaari, stellvertretende Vorsitzende des TV Wolbeck und dessen Sportwartin Dagmar Hoffmann haben schon vorweg einen Sack Bälle überreicht, ein großer Teil der Bezirksvertreter ist erschienen, von CDU, SPD und FDP, dazu Helmut Berding, der Vorsitzende des TUS Hiltrup, mehrere ehemalige Vorsitzende des VfL, unter ihnen Caspar Hessel, der in den Anfängen des Anlaufs zum Kunstrasenplatz einen Leserbrief von Klaus Glatzel zum Anlass nahm, diesen für die Mühen zu gewinnen und sich auch selbst reaktivierte. Glatzel trug das Anliegen des wachsenden Stadtteils Wolbeck auf den Prinzipalmarkt; der VfL schaffte es, das Thema weit oben zu halten. Daran erinnerte Ralf Deipenwisch und an den erfolgreichen Ansatz, aus dem Verein einen Mitmachverein zu machen, Arbeitspakete zu schnüren und auf viele Schultern zu verteilen.
Dann kam die Sorge um einen Rückschlag: ohne Ranking würde es nicht gehen, hieß es aus der Stadt. Bliebe nach dem Kunstrasenplatz-Bau in Amelsbüren noch genug Geld? Mit dem Entscheid für die Bauherrenschaft kam die Haftungsfrage ins Spiel. Aber der mit Sachverstand aus Ingenieurskreisen und Bankwesen und Klaus Glatzel besetzte Bauausschuss machte ausreichend Mut; die VfLer nutzten die Erfahrungen aus Amelsbüren. Ein „furchtbar mulmiges Gefühl“ bliebt Deipenwisch dennoch, 1,3 Millionen Euro zu verantworten.
Breit war die Unterstützung: Zuerst machte die Übernahme des Trikot-Budgets durch die Vereinigte Volksbank Platz im Budget, einige große Spenden ungenannter Gönner („ich weiß garnicht, warum“) kamen herein und ganz viele kleine, mancher verewigte sich auf der neu geschaffenen Sponsoren-Tafel am Eingang zur Sportanlage. Deipenwisch dankte auch für „die Rückendeckung der Politik“.
Unter den Gratulanten war bei der Eröffnung des Kunstrasenplatzes für Südost, Angelmodde und Wolbeck, auch Norbert Reisener, Vorsitzender des Fußball-Kreises Münster/Warendorf: „Der gemeinsame Traum aller sportbegeisterten VfLer geht in Erfüllung.“ Und er überreicht Deipenwisch eine Urkunde des FLVW: für die Meisterschaft 2016/2017 in der Kreisklasse 1 A. Derweil servieren die klassenhöchsten VfL-Kicker Häppchen: Die Damenmannschaft trägt noch das Shirt mit der Aufschrift „Landesligaaufstieg 2016“. Die Sieger des Luftballon-Wettbewerbs vom Spatenstich für den Kunstrasten-Bau stifteten ihren Gewinn: Er soll nun einigen bedürftigen Kindern die Teilnahme am Fußball-Camp des VfL Wolbeck ermöglichen.

 

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