„Totentanz“-Motive waren einst prominent im Leben der Menschen

„Totentanz“-Motive waren einst prominent im Leben der Menschen
Auch Totentanz-Motive vom Anfang des 20. Jahrhunderts zeigte Heinz-Willi Kehren. Fotograf: A. Hasenkamp, Münster.

Zuletzt aktualisiert 29. Oktober 2015 (zuerst 11. September 2015).

Münster-Wolbeck. Warum waren die Bilder an der Friedhofsmauer so angebracht, dass sie jeder sehen musste? Bilder vom „Totentanz“, wo „der Tod“, „Bruder Hein“, jeden holt – den Papst und den Kaplan, den Greis und das Kind, den reichen Kaufmann? Jeder sollte gemahnt und ermahnt werden, erläutert Heinz-Willi Kehren am Donnerstag im AWO-Treff den sechs Damen.

Der Tod trifft jeden

Erinnert an die Vergänglichkeit, dass der Tod auf Stand und Geld keine Rücksicht nimmt. Viele Darstellungen waren groß, unübersehbar. Und der Friedhof, der lag über Jahrhunderte nicht abseits des Ortskerns, sondern mitten im Dorf, nahe der Kirche, dort, wo das Leben stattfand, sich alles traf.

Totentanz-Motive in Basel, Paris und Berling

Die älteste bekannte Darstellung von Totentanz-Motiven aus dem 15. Jahrhundert fand sich  auf einer Friedhofsmauer in Basel, auch in Paris gibt es eine sehr alte, ebenso in der Marienkirche in Berlin. Die ist so verblasst, dass sie auf Kehrens Lichtbild besser zu erkennen war. Mitsamt den Texten, die darunter stehen. Vieles von der Symbolik sei heutigen Menschen kaum bekannt. Eher noch der Schmetterling, der aus der Raupe schlüpft: ein Symbol der Auferstehung.

Totentanz-Motive auch Mahnung an Priesteramts-Kandidaten im Bistum Münster

Auf das Thema Totentanz und seiner Motivik kam Kehren über seine Arbeit als Ausbilder kirchlichen Personals im Bistum Münster. Im ehemaligen Priesterseminar entdeckte er eines Tages, dass in die Rückenlehnen der 35 Stühle des Speisesaales aus dem 19. Jahrhundert Darstellungen eingeritzt sind. Sie zeigen Modernes wie die Eisenbahn, den Fesselballon und das Hochrad – und dazu den „Sensenmann“. Dokumentiert ist davon nichts, so Kehren nach fünf Jahren Forschung. Es sei wohl wohl eine Mahnung an die künftigen Priester.

Radwanderer berichtet bei AWO Wolbeck von seiner Weltreise

Eine Änderung im wöchentlichen Angebot der AWO gibt es am 8.10.  Der Radwanderer Patrick Pohl wird über seine Weltreise berichten. Die Veranstaltung mit Quiche und Federweißem beginnt ausnahmsweise um 17 Uhr. Der vorgesehene Vortrag über „Lost Place“ wird wegen einer Erkrankung 2016 stattfinden, so Marlene Benter-Camen. Der Umzug des AWO-Ortsvereins in die Neustraße soll noch im September stattfinden.