Stadtverwaltung Münster bringt 2500 Flüchtlinge auf den Weg zu ihrem Asylantrag

Zuletzt aktualisiert 7. August 2016 (zuerst 29. Juli 2016).

Münster (SMS) Die Ausländerbehörde und das Sozialamt der Stadt haben in einem Kraftakt fast 2500 Flüchtlingen in Münster dazu verholfen, dass sie endlich ihren Asylantrag stellen konnten. Die Menschen lebten teilweise seit Oktober 2015 in städtischen Flüchtlingseinrichtungen ohne eine Chance, sich beim zuständigen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vorzustellen, das den sprunghaften Anstieg der Asylantragszahlen nicht mehr bewältigen konnte.

Stadtverwaltung Münster bringt 2500 Flüchtlinge auf den Weg zu ihrem Asylantrag

Ohne förmlichen Asylantrag gibt es für Zuflucht suchende Menschen kein Asylverfahren und ohne Asylverfahren bleibt ihnen der Zugang zu vielen Integrationsleistungen verschlossen. Die Ungewissheit, wann und wie es nach ihrer Ankunft in Münster weitergeht, war für die Menschen in den Flüchtlingseinrichtungen sehr belastend. Das zeigte sich in den Sprechstunden der Ausländerbehörde und des Sozialamts, in denen immer mehr Flüchtlinge um Unterstützung und Beratung baten.

Günstig für Münster: Das BAMF hat in den zurückliegenden Monaten ein Ankunftszentrum in der ehemaligen York-Kaserne aufgebaut. Unter seinem Dach befinden sich Einrichtungen für alle Schritte des Asylverfahrens. So werden neue Formen der Zusammenarbeit und schnellere Verfahren möglich. In vielen Fällen soll dort schon nach 48 Stunden geklärt sein, wer eine Aufenthaltsberechtigung erhält.

Damit das Warten ein Ende hat: Sozialamt und Ausländeramt unterstützten geflüchtete Menschen

Die Stadtverwaltung hat die Zeit vor Eröffnung des BAMF-Ankunftszentrums genutzt, um für „ihre“ Flüchtlinge das Abarbeiten des Antragstaus vorzubereiten. Zum Beispiel engagierte sie einen ehemaligen Mitarbeiter, der die Flüchtlinge und deren für den Asylantrag erforderliche Daten in Listen erfasste. Als dann Anfang Juni das Ankunftszentrum mit seinen neuen Arbeitsstrukturen an den Start ging, musste alles ganz schnell gehen:

Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter informierten stadtweit alle Flüchtlinge in den Einrichtungen über ihre Termine und bereiteten sie auf den BAMF-Besuch vor. Gruppen mit gleicher Sprache wurden zusammengestellt, Bustransfers organisiert und bei Bedarf Versorgung und Kinderbetreuung sichergestellt. „Die Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung haben innerhalb von eineinhalb Monaten rund 2500 Menschen zum BAMF vermittelt. Das war für alle eine große Herausforderung, schließlich gibt es dafür keine erprobten Verfahren“, berichtet Beate Kranz vom Rechts- und Ausländeramt.

Als besonders hilfreich erwies sich die engagierte Kooperation durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BAMF in Münster und die Bezirksregierung Arnsberg. Letztere ist dafür zuständig, zu organisieren, dass Flüchtlinge ihren Asylantrag stellen können.

Auch wenn einige Flüchtlinge nach ihrer erkennungsdienstlichen Erfassung, der Registrierung und der Antragstellung nochmals zu einer Anhörung ins BAMF müssen – der wichtigste Schritt ist geleistet. Florian Stritzke vom Sozialamt: „Das monatelange, an den Nerven zerrende Warten hat für die Menschen ein Ende. Jetzt können sie positiv ihre nächsten Schritte gehen.“