Schäden auf Münsters Straßen

Zuletzt aktualisiert 28. September 2016 (zuerst 27. Mai 2016).

Münster (SMS) Planen, gestalten, konstruieren – die FH Münster bildet Bauingenieure von Morgen aus. Das Tiefbauamt der Stadt unterstützt die Master-Studierenden mit praktischen Übungen schon heute. So etwa zum Thema „Infrastrukturmanagement im Verkehrswesen“. Ulrich Korluß (Stabsstelle Bauliche Entwicklung in der Abteilung Straßenbau und Straßenerhaltung im Tiefbauamt) führt die Studierenden während einer Blockveranstaltung im Studiengang an das Erhaltungsmanagement für die Verkehrsinfrastruktur in der Stadt Münster heran.
Die Erfassung von Schäden auf den Straßen, Rad- und Gehwegen ist ein wichtiges Thema im kommunalen Erhaltungsmanagement. Diesen Bereich sollen darum auch die Studentinnen und Studenten genauer kennen lernen. Überwiegend praktisch, aber Theorie muss auch sein.
Zunächst bekommen die angehenden Bauingenieure von Korluß eine Einweisung in den so genannten Schadenskatalog. Dieser wurde speziell für die Stadt Münster entwickelt und an deren Anforderungen angepasst. Der Katalog dient als Grundlage für die visuelle Schadenserfassung. Dabei werden Schäden in Münsters Straßennetz mit Hilfe von mobilen Erfassungsgeräten registriert und in eine Datenbank eingepflegt. So ist auf einen Blick zu sehen, wo Handlungsbedarf besteht und wie stark der Schaden ausgeprägt ist.
Wie dieser Prozess im Einzelnen abläuft, erfuhren die Studierenden in einer praktischen Übung. Dabei bekamen sie Unterstützung von zwei der acht beim Tiefbauamt angestellten Straßenmeister, die regelmäßig visuelle Schadenserfassungen durchführen. „Das ist gut für’s Verständnis“, findet Gregor Klaus, Student im Fachbereich Bauingenieurswesen. „So kann ich mir besser vorstellen, wie ich einen Schaden tatsächlich vermesse.“

Allgemeine Unebenheiten und sonstige Absackungen

Also geht es für die Studierenden raus aus dem Seminarraum und rein in die Praxis. Hier kommt das mobile Erfassungsgerät, das „Toughbook“, zum Einsatz. Mit ihm kann die Schadenskategorie erfasst werden. Zur ersten Übung wird der Schaden, den Baumwurzeln an einem Gehweg hervorrufen können, analysiert. Er gehört zur Kategorie „Allgemeine Unebenheiten“ mit dem Schadensmerkmal „Sonstige Absackungen / Erhebungen“. „Die Ausprägung und die Ausdehnung des Schadens werden mit Hilfe von so genannten Teilwerten beurteilt. Aus den Teilwerten wird ein Gesamtwerk gebildet, der in der Straßendatenbank farbig dargestellt werden kann“, erklärt Ulrich Korluß vom Tiefbauamt. Rot dargestellte Gesamtwerte etwa zeigen einen schlechten Zustand an, der kurzfristig behoben werden muss.

Studenten erfassen mit Tiefbauamt Schäden auf Münsters Straßen / „Infrastrukturmanagement im Verkehrswesen“ für Bauingenieure von Morgen

Die praktische Übung war jedoch nur eine Art Testlauf. Im Laufe des Semesters sollen die Master-Studierenden eigene visuelle Schadenserfassungen durchführen. „Das wird gut. Ich freue mich auf die Ergebnisse“, sagt Michael Zarth, zuständig für Geodaten und Datenmanagement im Tiefbauamt. „Für uns ist auch interessant zu sehen, ob jemand von außerhalb vergleichbare Daten ermittelt wie unsere Straßenmeister“, ergänzt Ulrich Korluß. Bis Ende Juni kontrollieren die Studenten mit Zollstock, Wasserwaage und Toughbook Münsters Straßen, zur Verbesserung ihrer eigenen praktischen Kenntnisse ebenso wie zum Wohle der Verkehrsinfrastruktur der Stadt.