Petersburg Singers gestalteten Gottesdienst in St. Nikolaus mit

Münster-Wolbeck. Über Kontinente, Religionen und Sprachen hinweg griff am Samstagabend in St. Nikolaus der geistlich-musikalische Auftakt des Pfarrfestes aus. Father Henry aus Umahia in Nigeria sprach den Segen in Igbu, Lieder russisch-orthodoxen Hintergrunds erklangen am 24.09.2005 in russischer Sprache.

Der von Anton Kintrup aus Reckenfelde vermittelte Kontakt fügte sich so in die Leitlinie des Pfarrfestes mit dem Motto „Melodien und Rhythmen verbinden Menschen“. Das fünfköpfige Sänger-Quintett, schon mehrfach zu Gast in Wolbeck, gestaltete nun die Messe mit.

Die frühen Christen stellten sich ihre Gemeinschaft gern als Or-pheus vor, der die Harfe spielt – die Saiten dieser Schöpfung aus Harmonie, Frieden und Eintracht sind die Christen. Dem Bild der Gemeinde als Musikinstrumente gewann Pfarrer Dr. Siegfried Kleymann drei Wünsche und Herausforderungen ab. Jedem komme seine unverwechselbare Stimme zu, seine Aufgabe im Leben. Der Sinn des Lebens bestehe nicht im Nachahmen von Vorbildern, seien sie noch so perfekt. Man müsse seine eigene Lebensmelodie singen lernen. Auch solle man Gott seinen TeiI spielen lassen. Und drittens gelte es, die anderen Stimmen und Tonlagen auf-merksam zu verfolgen, um sich neu auszurichten. „Wir sind berufen als Musikinstrument in der Hand Christi – so würden es die frühen Christen ausdrücken.“

Die kannten auch noch keine Spaltungen unter denen, die an Christus glauben. So fügte sich das Ensemble gut ein, dessen Dirigent auch Musikleiter der russisch-orthodoxen Kirche ei-nes Vororts von St. Petersburg ist.

Vasilij Vassilenko leitete dezent seine vier Mitsänger, die mit  Stimmkraft und Feinheit die geistlichen Gesänge darboten. Beeindruckend die Stimmkraft im Solo des hochgewachsenen jungen Bassisten Jurij Barschchou aus Weißrussland, der Opernsänger wird. Auch Artem Polikarpov bot ein klangstarkes Solo.

Drei weltliche Lieder hielten nach der Messe die Gottesdienst-Besucher in den Bänken. Der Solist Ivan Ermakovich, ebenfalls Weißrusse, wie alle in dezentem Schwarz gekleidet, sang schon in vielen Opern und ließ beim „Einsamen Glöckllein“ das Einsame, Verzagte auch bildlich entstehen. Einen friedlichen, erholsamen Schlummer vor dem turbulenten sicherte das Sänger-Quintett mit „Guten Abend, gute Nacht". Einen abgrundtiefen Bass bot dabei Alexandr Begansky.

Vor ihrer Heimfahrt tritt das Gesangsensemble noch in Helsinki und Stockholm auf, sagte Kintrup.