Nur mit Masern-Impfschutz ins Ferienlager

Münster (SMS) Das Gesundheitsamt der Stadt Münster rät allen Eltern dringend, den Impfschutz ihrer Kinder vor den Ferien noch schnell überprüfen zu lassen. "Masern-Infektionen können sich zum Beispiel auch in Ferienfreizeiten und -lagern für Kinder ausbreiten. Da solche Angebote oft von Kindern aus unterschiedlichen Landesteilen besucht werden, ist eine Einschleppung der Masern ins Münsterland auch in der Ferienzeit nicht auszuschließen", erläutert Kinderarzt Dr. Axel Iseke vom Gesundheitsamt. Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 22.06.2006 mit.

Dr. Iseke schließt sich damit einem Appell des Landesinstitutes für den öffentlichen Gesundheitsdienst an. Eine fehlende Masernimpfung könne jederzeit beim Hausarzt nachgeholt werden. "Wer geimpft ist, ist schon nach drei Tagen geschützt und kann den wohlverdienten Urlaub unbeschwert genießen", gibt der Mediziner den Familien als Rat mit in die Ferienzeit.

In den vergangenen Monaten sind in Nordrhein-Westfalen – mit den Schwerpunkten Rheinland und Niederrhein – knapp 1500 Personen, zumeist Kinder und Jugendliche, an den Masern erkrankt. Etwa 200 Erkrankte mussten im Krankenhaus behandelt werden. Ein Kind wird voraussichtlich bleibende Folgeschäden davontragen.

Das Münsterland war von den Infektionen bisher kaum betroffen. "In Münster wurden in den vergangenen Wochen nur zwei Einzelfälle registriert. Durch sofortige Impfaufrufe an mögliche Kontaktpersonen konnte das Gesundheitsamt eine Weiterverbreitung der Erkrankung verhindern", so der Kinderarzt. Auch wenn landesweit der "Erkrankungsgipfel" mittlerweile überschritten sei, könne noch keine Entwarnung gegeben werden, ist er sich mit dem Landesinstitut einig. Masern seien hoch ansteckend. Jeder einzelne Fall könne zu einem neuen Ausbruch führen.

Die meisten Infektionen finden an Orten statt, wo sich viele Kinder und Jugendliche aufhalten, also in Kindergärten und Schulen. "Mit der Ferien-Schließung von Kindergärten und Schulen kann es endgültig zu einem Abklingen des Masernausbruchs kommen", hofft Dr. Iseke. Allerdings: Auch Ferienangebote, bei denen viele Kinder zusammenkommen, dürfen nicht aus dem Blickfeld geraten. Fragen zum Thema beantwortet er unter Tel. 4 92-54 17.